Hamburg. Am Hamburger Flughafen wurde heute Vormittag im Beisein von Vertretern aus Politik, der Wirtschaft, Medien und Handwerksfirmen der Richtkranz über dem künftigen Hamburg Airport Cargo Center (HACC) angebracht. Der rund 50 Millionen Euro teure Bau ersetzt das alte Frachtzentrum, das aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammte und den modernen Abläufen in der Luftfracht nicht mehr entsprach.
Das rund 20.000 Quadratmeter große HACC befindet sich innerhalb des Flughafenbereichs und damit der gesicherten Zone. Es bietet eine Umschlagkapazität von jährlich 150.000 Tonnen. Derzeit sind es in HAM etwa 70.000 Tonnen. Laut Flughafenchef Michael Eggenschwiler sind bereits sämtliche Büroflächen innerhalb des Komplexes vermietet beziehungsweise es bestehen Absichtserklärungen von künftigen Nutzern.
Der Manager betonte bei seiner Ansprache, dass der Airport durch die für Mai 2016 geplante Inbetriebnahme seine Attraktivität als Logistikdrehscheibe deutlich erhöhen werde. Auch für die Akquisition neuer Passagier-Langstreckenverbindungen, für deren Streckenprofitabilität die Mitnahme von Cargo in den Unterflurkammern ein wichtiger Ergebnisbringer ist, sei die neue Anlage ein Werbefaktor. Da die Frachthalle unmittelbar an die auf dem Vorfeld des Airports parkenden Flugzeuge angrenze, eigne sich die Halle besonders zum Umschlag von eiligen Gütern wie Schiffs- und Flugzeugersatzteile, pharmazeutiche Produkte oder Arzneimittel und Erzeugnisse des Versandhandels.
Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch hob hervor, dass durch die Anlage der Flughafen Hamburg in Sachen Cargo in einer neuen Liga spielen werde. Er liege an der Schnittstelle der Ost-West- sowie Nord-Südverkehre mit besonderen Verbindungen von und nach Skandinavien sowie Osteuropa. Diese geografische Lage erfordere eine bestens funktionierende Infrastruktur, ob Wasserwege, Straßenanbindungen, Bahntrassen und eben auch dem Flugverkehr und dort speziell der Luftfracht.
Ergänzend wies Flughafenchef Eggenschwiler darauf hin, dass es Erhebungen zufolge in Hamburg und einem gut 200 Kilometer großen Radius um die Metropolregion herum ein Jahresaufkommen von gut 270.000 Tonnen Luftfracht gebe. Allerdings wird derzeit noch das Gros dieses Aufkommen per Lkw zu Drehscheiben wie Frankfurt, Amsterdam oder Luxemburg befördert und damit teilweise am Hamburger Flughafen vorbei. Ein Stück dieses Trucking-Kuchens hofft sich der Airport dank des HACC künftig zu sichern. (hs)