Mainz. Der kaufmännische Chef des verschuldeten Regionalflughafens Hahn, Wolfgang Pollety, will gehen - trotz des Angebots der Zusammenarbeit von der künftigen Aufsichtsratsspitze. „Hier scheint ein Neustart nötig zu werden“, sagte Pollety dem Trierischen Volksfreund (Mittwoch). „Nach dem, was in den vergangenen Wochen passiert ist und auch über mich gesagt wurde, sehe ich seit längerem keine Basis mehr für eine zielführende Zusammenarbeit.“ Die hatte der künftige Aufsichtsratschef, Finanzstaatssekretär Salvatore Barbaro (SPD), Pollety bei einem Gespräch angeboten.
Für den Staatssekretär ist die Entscheidung allerdings noch offen: „Er wird noch ein Personalgespräch führen“, sagte der Sprecher des Finanzministeriums, Horst Wenner, am Mittwoch in Mainz. Pollety hatte Verkehrsminister Roger Lewentz (SPD) seinen Weggang angeboten. Fest steht, dass Aufsichtsratschef Johannes Endler Anfang Oktober abgelöst wird - er hatte gebeten, von seinen Aufgaben entbunden zu werden. Hintergrund sollen Unstimmigkeiten mit Co-Geschäftsführer Heinz Rethage sein, der seit Februar im Amt ist. Außerdem gab es Vorwürfe der Misswirtschaft. Der Hahn gehört mehrheitlich dem Land Rheinland-Pfalz.
Unterdessen wurde bekannt, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung plant für den hoch defizitären Hunsrück-Flughafen Hahn neue Millionensummen ein. Im Entwurf für den nächsten Doppelhaushalt sei für 2015 ein Zuschuss von 9,5 Millionen Euro vorgesehen, sagte Finanzminister Carsten Kühl (SPD) am Dienstag in Mainz in einer Ausschusssitzung des Landtags.
Außerdem plane Rot-Grün eine zusätzliche „Verpflichtungsermächtigung“ von 47 Millionen Euro für 2016 bis 2018 ein. Diese Summe müsse aber nur dann vollständig fließen, wenn das Sanierungskonzept für den Hahn überhaupt nicht umgesetzt werde. Für den Flughafen werden seit langem Investoren gesucht. (dpa)