Rotterdam. Der Hafen von Rotterdam, größter Ölhafen und Handelsort von Erdöl in Europa, will den Umschlag von Diesel verdoppeln und sich damit auch als unangefochtener Diesel-Hub Nummer eins in Europa etablieren. Möglich soll das vor allem durch zwei neue Raffinerien der Ölfirmen Exxon und Shell sowie eigene Investitionen in die Infrastruktur werden. Die Verdoppelung des Diesel-Umsatzes soll innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre gelingen, wie ein Vertreter der Hafenleitung gegenüber der niederländischen Wirtschaftszeitung „Het Financieele Dagblad“ sagte.
Exxon und Shell haben mit dem Bau der neuen Raffinerien bereits begonnen. Zusammen rund zwei Milliarden Euro investieren die Firmen in die neuen Anlagen im Hafen von Rotterdam. Die Fabriken sollen 2018 mit der Diesel-Produktion beginnen können.
Der Hafen selbst plant den Bau einer neuen, 25 Kilometer langen Pipeline, um das Diesel von den Raffinerien in die Umschlagtanks im Hafen zu leiten. Zur die Co-Finanzierung sollen die im Hafen aktiven Firmen gewonnen werden. Shell und Vopak, das größte Tankumschlagunternehmen im Rotterdamer Hafen, haben angeblich schon Bereitschaft dazu gezeigt. Außerdem soll der Nieuwe Waterweg im Rhein-Mündungsgebiet vertieft werden, um die Erreichbarkeit der Umschlagterminals zu verbessern.
Rotterdam liegt beim Diesel-Umschlag laut Informationen der Hafenbetriebe in etwa gleichauf mit den Häfen von Amsterdam und Antwerpen. Den Ausbau des Diesel-Geschäfts treibt der Hafen auch aufgrund der großen Diesel-Nachfrage in Europa voran. Laut „Het Financieele Dagblad“ werden in Europa jährlich zurzeit rund 150 Millionen Tonnen Diesel selbst produziert, die Nachfrage beträgt aber 200 Millionen Tonnen. (kw)
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