Hamburg. Am 29. November 2017 wird an allen Hamburger Containerterminals das sogenannte Slotbuchungsverfahren (SBV) für die Anlieferung und Abholung von Containern per Lkw eingeführt. Hamburg ist der erste Hafen in Deutschland, der einen derartigen Prozess zur Steuerung und Optimierung von Lkw-Verkehren implementiert. Bisher wenden vor allem Häfen in den USA sowie einige wenige Terminals in Europa, Fernost und Australien ähnliche Systeme für die Slotbuchung an. Das teilte die Marketinggesellschaft des Hamburger Hafens am Dienstag mit. Das neue SBV soll die Spitzenzeiten beim Containerumschlag entzerren und die Lkw-Abfertigung gleichmäßiger verteilen.
Mit der SBV-Einführung in Hamburg müssen Fuhrunternehmer demnach ab sofort für Containeranlieferungen und -abholungen an den HHLA-Container-Terminals Burchardkai, Altenwerder und Tollerort sowie am Eurogate-Container-Terminal Hamburg Zeitfenster abstimmen. Die Lkw-Disponenten geben elektronisch über eine Datenschnittstelle (EDI) oder eine Slotbuchungs-Webseite die geplanten Transportzeiten an das entsprechende Terminal ein. Sind zur gewünschten Zeit genügend Kapazitäten vorhanden, kann der Slot für den Lkw-Anlauf gebucht werden.
Ein Slot ist eine Stunde lang
Ein Slot umfasst jeweils eine Stunde, in der der Lkw mit höchster Priorität am betreffenden Containerterminal abgefertigt wird. Verpasst der Fahrer diesen Slot, dann wird er mit verringerter Priorität behandelt und abgefertigt, wenn die Auslastung am jeweiligen Terminal es zulässt. Kommt er deutlich später, dann verfällt der Slot und muss neu gebucht werden. Das Hamburger SBV ist nach Angaben der Marketinggesellschaft so gestaltet, dass es den Truckern ein Höchstmaß an Flexibilität bietet: Stornierungen von Slots, Umbuchen, Slot-Tausch und Zubuchen sind nach Aussage der Terminalbetreiber möglich.
Weitere Informationen zum neuen Slotbuchungsverfahren in Hamburg erhalten Fuhrunternehmer bei der HHLA und bei Eurogate. (ag)