München. Dem Hafen Hamburg droht ein Marktanteilsverlust in der Nord-Range von mehr als drei Prozent, wenn die Elbvertiefung doch nicht kommt. Das sagte Professor Burkhard Lemper, Direktor am Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) in Bremen und Leiter der Abteilung Maritime Wirtschaft und Verkehr, im Interview gegenüber der VerkehrsRundschau. Der Hafen sei zwar nicht existentiell auf die Vertiefung angewiesen. „Aber die Fahrrinnenanpassung spielt für die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens Rolle und damit für die Entwicklung von Marktanteilen und Umschlagmengen sicher eine wichtige Rolle“, sagte Lemper.
Die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein hatten bereits grünes Licht für die Elbvertiefung gegeben. Am 3. April stimmte dann auch Niedersachsen dem Ausbau der Fahrrinne zu. Doch gesichert ist das Projekt damit noch nicht: Denn verschiedene Umweltverbände kündigten an, vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig gegen die Vertiefung zu klagen.
Für den neuen Jade-Weser-Port (JWP) in Wilhelmshaven hätte eine Elbvertiefung nach Ansicht von Lemper keine Folgen. „Da Maersk über ihre Tochter APM Terminals International an der dortigen Terminalbetreibergesellschaft beteiligt ist, sind dort entsprechende Mengen zu erwarten. Was ansonsten in Wilhelmshaven akquiriert werden kann, muss man abwarten“, so der Seeschifffahrtsexperte.
Mit welchen Mengen künftig für Hamburg zu rechnen ist, warum der JWP eine sinnvolle Ergänzung zu Bremerhaven und Hamburg ist und ob mit den 18.000-TEU-Schiffen jetzt das Ende der Fahnenstange bei den Containerfrachtern jetzt erreicht ist, können Sie im Interview mit Burkhard Lemper lesen (nur für Online- und Premiumabonnenten). (cd)