Brüssel. Der 24-stündige Bahnstreik in Belgien, der vor allem im südlichen Landesteil befolgt wird, behindert die Abwicklung des Güterverkehrs im Hafen von Antwerpen. „Die meisten unserer Mitarbeiter streiken zwar nicht, aber die massive Arbeitsniederlegung in der Wallonie wirkt sich auch auf Antwerpen aus“, sagte eine Sprecherin der Güterverkehrssparte der belgischen Eisenbahn, SNCB Logistics, heute Mittag.
Ohne Störung verlaufe der Bahngüterverkehr dagegen zu und von den Häfen von Gent und Zeebrügge. Innerhalb des Hafens von Antwerpen würden rund 92 Prozent der Beschäftigten normal arbeiten. Seitens der SNCB habe nur eine Gruppe von Mitarbeitern am „Main Hub“, an dem die Güter von SNCB Logistics an die Kollegen von SNCB Freight Service übergeben werden, die Arbeit niedergelegt.
Im südlichen Teil Belgiens, der Wallonie, ist der Bahnverkehr seit Dienstagabend um 22 Uhr fast komplett zum Stillstand gekommen. Für das nördlich gelegene Flandern hatte es keinen Streikaufruf gegeben. Allerdings beeinträchtigt die Arbeitsniederlegung in der Wallonie auch den Verkehr in Flandern. Züge aus Richtung Süden können ihre Ziele nicht erreichen, Züge aus Flandern Richtung Süden können nur bis Brüssel fahren.
Die Eisenbahner wollen mit einem 24-stündigen Streik ihren Beitrag zum europäischen Protesttag gegen die Sparpolitik der EU leisten. Generalstreiks in Portugal, Spanien, Italien und Griechenland legen dort heute das gesamte öffentliche Leben lahm. In vielen anderen EU-Ländern finden Solidaritätsaktionen statt. (kw)