Interview: GV Trucknet pflanzt Bäume für den Klimaschutz

Das Speditions-Netzwerk setzt neben umfassenden Vermeidungsstrategien für Emissionen auf Kompensation. Seit 2018 stellt das Unternehmen als Mitglied des Großprojektes ZNU goes Zero die CO2-Emissionen auf Null. Im Interview erklärt Geschäftsführer René Große-Vehne, die Hintergründe. Warum kompensiert GV Trucknet seine Emissionen? Wir kompensieren, weil wir uns unserer Verantwortung bewusst sind und wir an die nächsten Generationen denken. Wir versuchen nach bestem Wissen und Gewissen nachhaltig zu agieren und damit unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Wie sind Sie dabei vorgegangen?Wir waren einer der ersten Partner des ZNU (Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung an der Universität Witten/Herdecke). Infolgedessen haben wir uns frühzeitig mit nachhaltigen Themen und Entwicklungen beschäftigt. Das ZNU hat das Projekt „ZNU goes Zero“ ins Leben gerufen. Das heißt, Partner des ZNU können sich bis 2022 CO2-neutral stellen – nach dem Muster: Fundiert Status Quo erfassen, vermeiden, vermindern und kompensieren. Wir wollten dies direkt umsetzen und kompensieren bereits seit 2018 und versuchen uns stetig weiter zu verbessern, Emissionen zu verhindern und die restlichen, unvermeidbaren Emissionen mit Baumpflanzungen zu kompensieren. Warum haben Sie sich gerade für dieses Projekt entschieden?Wir haben uns für dieses Projekt entschieden, da wir uns mit den Bäumen aus ökologischer Sicht Zeit schaffen, bis wir als Gesellschaft alle technologischen und energetischen Themen zukunftsorientiert entwickelt haben. Und darüber hinaus wird in das Thema Bildung zum Klimaschutz investiert. Wie viel CO2 haben Sie bereits kompensiert?Bis einschließlich 2018 haben wir 220.000 Bäume gepflanzt. Wir erstellen gerade unsere Umweltbilanz für 2019. Wir gehen davon aus, dass es bis Ende 2019 circa 400.000 Bäume werden. Welcher Aufwand ist damit verbunden?Es sind viele kleine Bausteine, die das Unternehmen voranbringen. Zum Beispiel analysieren wir die Unternehmensentwicklungen, erstellen Umweltberichte und Nachhaltigkeitsbroschüren. Außerdem haben wir eine Nachhaltigkeitsabteilung im Unternehmen integriert. Wie reagieren Kunden, Mitarbeiter etc. darauf?Größtenteils sind die Reaktionen sehr positiv. Aber natürlich ist die gesamte Bandbreite gegeben. Wir möchten auch niemanden „missionieren“, sondern versuchen mit unserem Handeln Nachahmer zu motivieren. Wie reagieren Sie auf negative Kommentare al la „Ablasshandel“ oder „Greenwashing“?Durch das oben beschrieben Vorgehen – Vermeiden, Vermindern und nur die unvermeidbaren Emissionen zu kompensieren, treten wir diesem Vorwurf entgegen. Nichtsdestotrotz ist ein „guter Ablasshandel“, der uns zumindest Zeit schafft, besser als gar nichts zu tun. Was tun Sie als Unternehmen darüber hinaus für den Klimaschutz?Wir versuchen stetig unsere Emissionen zu reduzieren, neue Entwicklungen mitzugestalten, neue Techniken zu nutzen - einfach nach vorne zu gehen. Exemplarische Maßnahmen zur Eindämmung der CO2-Emissionen sind zum Beispiel Spritspar-Schulungen in Verbindung mit Telematik, der Einsatz von Eurotrailern und Lang-Lkw,Forschungs-Unterstützung und -Begleitung im Bereich alternativer Antriebstechnik (zum Beispiel Elektro und Wasserstoff). Außerdem haben wir einen Teil unserer Hauptläufe zwischen Stuttgart und Bremen um Intermodaltransporte mit DB Cargo Logistics auf der Schiene ergänzt. Interview: Katharina Spirkl

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