Seoul. Das teilten beide Seiten am Freitag in Seoul zum Abschluss der ersten Gespräche ihrer Ministerpräsidenten seit 15 Jahren mit. Beide Länder einigten sich dabei auf eine Fülle von weiteren Maßnahmen, mit denen die Vereinbarungen zur Förderung des Friedens und einer stärkeren Wirtschaftszusammenarbeit umgesetzt werden sollen, die die Staatschefs beider Länder im Oktober getroffen hatten. Dazu gehört auch ein Aktionsplan für die vereinbarte massive Hilfe Südkoreas bei der Modernisierung der maroden Verkehrsinfrastruktur und Industrie im verarmten Norden. Einer gemeinsamen Erklärung zufolge soll die regelmäßige Zugverbindung zwischen der südkoreanischen Grenzstadt Munsan und dem nordkoreanischen Bahnhof Bungdang am 11. Dezember aufgenommen werden. Dadurch soll vor allem der Gütertransport zum gemeinsamen Industriepark im grenznahen Kaesong in Nordkorea ausgebaut werden. Beide Staaten hatten bereits im Mai Testfahrten auf zwei wiederhergestellten Strecken unternommen. Einen regulären Bahnbetrieb durch die vier Kilometer breite militärische Pufferzone ließ der kommunistische Norden bisher jedoch nicht zu. Beide Staaten befinden sich völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da seit dem Korea-Krieg (1950-53) noch immer kein Friedensvertrag aufgesetzt wurde. Beide Länder wollen zudem im nächsten Jahr mit der geplanten Instandsetzung einer Autobahn zwischen Kaesong und Pjöngjang sowie einer Schienenstrecke zwischen Kaesong und der chinesischen Grenze beginnen. Auch soll dann in Zusammenarbeit der Aufbau von Schiffswerften in Nordkorea in Angriff genommen werden. Die Modernisierung der Infrastruktur war ein Hauptanliegen Pjöngjangs bei den jüngsten Versöhnungsgesprächen.
Güterzüge sollen gespaltenes Korea verbinden
Süd- und Nordkorea wollen im Dezember erstmals seit ihrem Bruderkrieg vor mehr als 50 Jahren eine grenzüberschreitende Eisenbahnlinie für den Güterverkehr in Betrieb nehmen.