München/Pforzheim. Das Thema „Grüner Wasserstoff“ steht im Fokus der Innovationsplattform „The smarter E Europe Restart 2021“ auf der Messe ees Europe Restart 2021, die vom 6. bis 8. Oktober auf dem Messegelände in München stattfindet. Das „The smarter E - Green Hydrogen Forum" soll als ein Schaufenster für Branchenvertreter der gesamten Wertschöpfungskette dienen, bei dem sich Unternehmer, die Wasserstoff, Brennstoffzellen, Elektrolyse und Power-to-Gas in die Märkte bringen wollen, im Ausstellungsbereich "Green Hydrogen Forum & Expo" in Halle B6 treffen.
Sein Potenzial ist riesig: Mit grünem Wasserstoff lassen sich Anwendungen in der Industrie, bei Schiffs-,Schwer- und Flugverkehr dekarbonisieren, die nicht direkt elektrifiziert werden können. „Die Kombination aus erneuerbarer Energie und Wasserstoff könnte bald das neue Traumpaar der Energiewende werden", sagt Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes DWV.
Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff
Das hat auch die Europäische Union erkannt: Mit ihrer Wasserstoffstrategie will sie in den kommenden drei Jahrzehnten mindestens 470 Milliarden Euro in die vorzugsweise erneuerbare Wasserstofferzeugung investieren. Bis 2030 sollen Produktionskapazitäten mit einer Leistung von 80 Gigawatt (GW) für grünen Wasserstoff in der EU geschaffen werden. Dafür hat die EU die Europäische Allianz für sauberen Wasserstoff (ECH2A) gegründet, der sich mehr als 1.460 Firmen, Organisationen und Ministerien angeschlossen haben. Die Mitglieder planen und realisieren Projekte, die einer Wasserstoff-Erzeugungskapazität von 8,97 Millionen Tonnen im Jahr 2030 entsprechen, davon 84 Prozent Elektrolyseure (aus erneuerbarem Strom), 15 Prozent Methanisierungsanlagen sowie ein Prozent Anlagen zur Wasserstofferzeugung aus biogenen Stoffen. 239 Projekte sind Wasserstoff-Industrieanwendungen, 379 Projekte betreffen den Transport, 191 den Energie- und 89 den Gebäudesektor.
Knackpunkt bei der Produktion von grünem Wasserstoff sind bislang die Kosten, im vergangenen Jahr lagen sie bei 4,75 Euro für ein Kilogramm. Aber die Experten sind sich sicher: Je weniger Kosten die Elektrolyseure sowie die Stromerzeugung durch Photovoltaik und Windkraft verursachen und je mehr grüner Wasserstoff erzeugt wird, umso stärker sinken die Produktionskosten.
„The smarter E - Green Hydrogen Forum" gibt Impulse
Über neue Entwicklungen, Innovationen und Technologien informieren Referenten von Linde, Roland Berger und AVL auf dem „Green Hydrogen Forum". So spricht Jorgo Chatzimarkakis am 6. Oktober über „Wasserstoff als Schlüsselfaktor für eine Kreislaufwirtschaft“ sowie um konkrete Fälle der CO2-freien Wasserstoffproduktion für die Industrie und um Anwendungen im Schienen-, Schiffs- und Luftfahrtsektor sowie um Wege zur Wasserstoff-Netzparität. (ste)