London. Die britische Post soll teilweise privatisiert werden. Nach Angaben der Regierung wird für das operative Geschäft der Royal Mail mit Ausnahme der Postämter ein Partner gesucht. Wie der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson in London ankündigte, hat bereits die niederländische Post-Gruppe TNT Interesse angemeldet. Die Deutsche Post wollte sich am Mittwoch offiziell nicht zu der Entwicklung äußern. Grundsätzlich sei der Konzern in Europa aber an Zukäufen auf dem Briefmarkt interessiert, wenn die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen stimmten und sich „interessante geschäftliche Möglichkeiten“ ergäben, sagte ein Post-Sprecher in Bonn. Aus Kreisen hieß es aber, die Post habe keine großes Interesse an einem Einstieg. Eine Privatisierung der Post ist in Großbritannien höchst umstritten. Vor allem in der Labour-Partei von Premierminister Gordon Brown und in den Gewerkschaften meldeten sich nach der Ankündigung vom Dienstag zahlreiche Kritiker. Am Mittwoch trat bereits ein Abgeordneter aus Protest von seinem Sekretärsposten im Wirtschaftsministerium zurück. Die Royal Mail hat rund 180.000 Mitarbeiter. Das Defizit, das die Post in ihrem Pensionsfonds zu verbuchen hat, wird auf rund 7 Milliarden Pfund (7,62 Mrd Euro) geschätzt. (dpa)
Großbritannien will Post teilweise privatisieren
Regierungsangaben zufolge sucht Royal Mail derzeit einen Geschäftspartner