Frankfurt/Main. Vertreter internationaler Gewerkschaftsverbände haben die Arbeitsbedingungen bei dem zur Deutschen Post gehörenden Logistikunternehmen DHL im Ausland kritisiert. Sie warfen dem Konzern bei Protestaktionen am Rande der Post-Hauptversammlung am Mittwoch in Frankfurt/Main den Einsatz von Lügendetektoren beim Personal etwa in Kolumbien, Südafrika, Costa Rica und Panama sowie die Missachtung fundamentaler Arbeitnehmerrechte an diversen DHL-Standorten in der Welt vor. Dagegen sei der Konzern in Deutschland als guter Arbeitgeber bekannt.
DHL-Sprecher Claus Korfmacher verwies darauf, dass sich das Unternehmen auch in anderen Ländern an den Verhaltenskodex (code of conduct) des Mutterkonzerns halte, der auch ethische Vorgaben umfasse. Daneben folge DHL den jeweiligen Gesetzen in den einzelnen Ländern. Mit den internationalen Gewerkschaften sei DHL im ständigen Gespräch. „Es gibt aber nicht die Notwendigkeit, mit diesen Gewerkschaften eine globale Vereinbarung zu treffen."
DHL ist mit seinen Logistik- und Expressdienstleistungen in fast allen Ländern der Welt vertreten. Im Ausland sind bei DHL rund 280 000 Mitarbeiter beschäftigt.
„Aus vielen DHL-Tochterunternehmen wird berichtet, dass Beschäftigten das Menschenrecht auf gewerkschaftliche Organisation verweigert wird", erklärte der Koordinator für globale Organisationsarbeit der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF), Ingo Marowsky. „Die Konzernleitung in Deutschland muss ihre soziale Verantwortung, über die sie so viel spricht, endlich wahrnehmen und zwar für alle DHL-Beschäftigten weltweit", forderte der Leiter des Bereichs Post und Logistik bei UNI Global Union, Neil Anderson. (dpa)