Bei der Deutschen Post gehen die Tarifverhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte im Inland an diesem Mittwoch, 18. Januar, in die zweite Runde. Der Auftakt war am 6. Januar, die Positionen liegen noch weit auseinander: Die Gewerkschaft Verdi fordert ein Entgeltplus von 15 Prozent und begründet dies mit der hohen Inflation und dem hohen Arbeitseinsatz der Beschäftigten. Der Post-Vorstand hält die Forderung für unrealistisch. Das Treffen ist für zwei Tage angesetzt. Die Deutsche Post DHL ist hoch profitabel, der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt allerdings im Ausland.
In den kommenden Wochen könnte es zu Warnstreiks kommen, wenn Verdi den Druck erhöhen will. Die Verhandlungsführerin von Verdi, Andrea Kocsis, sagte vor der zweiten Runde, man werde am Mittwoch bei den Verhandlungen „in die Tiefe“ einsteigen. Die Post habe klargemacht, dass sie an einer sehr langen Vertragslaufzeit interessiert sei, und zwar bis Mitte 2025. Verdi will hingegen nur einen zwölf Monate gültigen Tarifvertrag.
Man erwarte in der Gesprächsrunde „einen großen Schritt nach vorne“, sagte Kocsis. Sollte dies nicht passieren, werde man entscheiden, „ob wir unserer Forderung in den Betrieben Nachdruck verleihen müssen“. Damit gemeint sind Warnstreiks. Die kleinere Fachgewerkschaft DPVKOM setzt bereits im kleinen Rahmen auf dieses Mittel: Am Dienstag gab es einen Warnstreik in Karlsruhe. (tb/dpa)