Düsseldorf. Nach der Sperrung der Rheinbrücke auf der Autobahn 40 müssen Speditionsunternehmen nach Ansicht ihres Verbandes mit teils existenziellen Verlusten rechnen. „Viele zum Teil mehrjährige Verträge sind bereits im vergangenen Herbst verhandelt worden“, sagte Marcus Hover vom Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL). „Die Unternehmen müssen nun so tun und wirtschaften, als wäre diese zentrale und überaus wichtige Brücke noch da.“
Etliche kurze Touren fielen aber aus oder könnten nur durch den Einsatz zusätzlicher Lastwagen kompensiert werden. Dafür gebe es in der Branche derzeit aber zu wenig Fahrer. „Am Ende wird es der Markt regeln, ob die Unternehmen, die die Route über die Brücke nutzen, die Preise erhöhen können“, sagte Hover.
Sperrung wegen Riss in Seilverankerung
Die viel befahrene Brücke Neuenkamp bei Duisburg ist seit Mittwoch wegen eines Risses in einer Seilverankerung in beide Richtungen für Autos und Lastwagen gesperrt. Da die Brücke baugleich mit der bereits maroden Leverkusener A1-Brücke sei, überrasche ihn der Schaden nicht, sagte Hover. „Wir sitzen zwar nicht auf einer tickenden Zeitbombe, aber es war bereits klar, dass die Brücke dringend saniert werden muss.“
Könne der Riss nicht ausgebessert werden, drohe der Totalausfall der Brücke auf der wohl wichtigsten Verbindung zwischen den Niederlanden und dem Ruhrgebiet. „Dann werden neben den Lkw auch Hunderttausende von Pkw die Ausweichrouten verstopfen“, warnte Hover. „Die Wirtschaft wird im Stau stehen. Das wäre ein großer volkswirtschaftlicher Verlust.“ (dpa/ag)