Berlin. Die Gewerkschaft Verdi hat am Mittwoch die 12.000 Beschäftigten der Geld- und Wert-Branche zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Nach fünf ergebnislosen Runden mit den Arbeitgebern werden die Tarifverhandlungen demnach am 3. und 4. Januar in Bad Nauheim fortgesetzt. „Unsere Botschaft an die Arbeitgeberseite ist klar: Wenn wieder kein verhandlungsfähiges Angebot auf dem Tisch liegt, werden die Arbeitsniederlegungen ausgeweitet“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes.
Verdi fordert eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro pro Jahr beziehungsweise eine Gehaltserhöhung um 250 Euro pro Monat sowie die Angleichung der Gehälter in den neuen Bundesländern bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Außerdem soll eine Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages für die gesamte Branche erreicht werden. Durch die Angebote der Arbeitgeberseite würden sich die Verdienstunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern noch vergrößern, so Peukes. Die Gehälter für Geldtransportfahrer liegen demnach im Osten bei 1800 bis 2400 und im Westen bei 2200 bis 2900 Euro brutto pro Monat.
Viele Geldautomaten und Banken bekamen am Mittwoch wegen des Warnstreiks kein frisches Bargeld bekommen. Bundesweit seien Hunderte Transporte ausgefallen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes. Es seien mehr Fahrer von Geldtransportern, Geldzähler und Vorbereiter in den Streik getreten, als die Gewerkschaft erwartet habe. Zahlreiche Banken bekamen somit kein frisches Bargeld, Händler konnten teilweise die Tageseinnahmen nicht abholen lassen. „Flächendeckend halten sich die Auswirkungen für Verbraucher in Grenzen“, sagte Silke Wollmann, Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW). Vor allem in den östlichen Bundesländern sei die Streikbeteiligung vielerorts gering oder sogar bei null gewesen. (dpa/ag)