Die Reederei Maersk will ein Sicherheitssystem nach Vorbild von Hapag-Lloyd installieren, um falsch deklariertes Gefahrgut besser ausfindig machen zu können.
Hamburg. Die Seereedereien Hapag-Lloyd und Maersk Line haben am Mittwoch eine Kooperation beschlossen, um die Sicherheit von Gefahrguttransporten weiter zu verbessern. Bei einem Treffen in Hamburg bekundete Maersk Line Interesse, ein System nach dem Vorbild von Hapag-Lloyds Watchdog-Programm in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Gemeinsam mit dem Freight Information System (FIS) von Hapag-Lloyd durchsucht die Software kontinuierlich Ladungsdaten nach Auffälligkeiten. Die Datenbank des Systems mit inzwischen mehr als 6000 Schlüsselwörtern wird laut der Reederei kontinuierlich ergänzt und präzisiert. Denn Ungenau, falsch oder gar nicht deklarierte Gefahrgüter bergen ein großes Risikopotential für Crews, Schiffe, Umwelt und andere Ladung an Bord.
„Indem wir ein System nach dem Vorbild des Watchdog-Programms von Hapag-Lloyd einführen, verbessern wir die Sicherheit an Bord unserer 600 Schiffe und an den Terminals“, erklärt Soren Toft, Chief Operating Officer von Maersk Line. „Darüber hinaus verbessern wir auch unser Risikoprofil und senden gleichzeitig eine deutliche Botschaft an Verlader, die gegen entsprechende Regelungen verstoßen und damit die Sicherheit gefährden.“
Über 2600 Fälle falsch deklarierter Sendungen
Hapag-Lloyd hatte bereits in 2011 mit der Entwicklung des Watchdog-Programms begonnen. Die Reederei zählte im vergangenen Jahr 2620 Fälle von falsch deklariertem Gefahrgut, in denen die Verschiffung verhindert werden konnte. Insgesamt untersuchten die Gefahrgut-Experten von Hapag-Lloyd dafür mehr als 162.000 Verdachtsfälle, die mit der Watchdog-Software erfasst wurden. (ak)