Frankfurt am Main/Lauterach. Der österreichische Logistikdienstleister Gebrüder Weiss will trotz der Corona-Krise weiter expandieren. Auch in Deutschland plant das Unternehmen im Bereich Luft- und Seefracht weiter zu wachsen. Darüber informierte der Aircargo Club Deutschland (ACD), bei dessen aktueller Veranstaltung Lothar Thoma, Geschäftsführer Air & Sea von Gebrüder Weiss, zu Gast war.
Ein erster Schritt der Wachstumsstrategie sei demnach die in diesem Jahr getätigte Übernahme des operativen Geschäfts der Ipsen Logistics in Deutschland, Polen und Malaysia gewesen. „Mit der Übernahme der Kunden und Mitarbeiter von Ipsen Logistics haben wir uns im wichtigen Air- und Sea-Markt Deutschland gezielt verstärkt“, sagte Thoma. Zuletzt hatte das Unternehmen außerdem neue Repräsentanzen in Südkorea, Australien und Neuseeland eröffnet.
Integration neuer Mitarbeiter als Herausforderung
Aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie habe der Logistiker jedoch vor der Herausforderung gestanden, die neuen Standorte und Mitarbeiter nahezu komplett per Fernzugriff anzubinden. „Die Krise hat uns gezeigt, dass neue Standorte dank digitaler Lösungen integriert werden können, ohne vor Ort sein zu müssen“, so Thoma weiter.
Um trotzdem das Geschäft und die Kollegen optimal anzubinden und zu schützen, habe man kurzfristig über 1000 Angestellte mit Geräten für Home Office ausgestattet sowie Sicherheitsmaßnahmen an den Standorten implementiert. Des Weiteren schuf das Unternehmen mit „MyGW“ ein neues Online-Kundenportal, wie VerkehrsRundschau berichtete. Dort können Kunden laut Gebrüder Weiss sowohl Echtzeitinformationen zu ihren Warenströmen erhalten als auch unkompliziert mit dem Logistikunternehmen in Kontakt treten.
ACD will Luftfrachtbranche fit für die Zukunft machen
Auch Christopher Stoller, Präsident des Aircargo Club Deutschland, verwies auf die Wichtigkeit digitaler Strategien und Lösungen: „Die erfolgreiche Anbindung der neuen Standorte in die Gebrüder Weiss Unternehmensstruktur, zeigt einmal mehr wie wichtig das Thema Digitalisierung in der Gegenwart ist“. Auch bei papierlosen und transparenten Lieferketten bestehe in vielen Firmen noch immer ein starker Handlungsbedarf. „Als Aircargo Club Deutschland werden wir den Ideenaustausch in der Branche weiter anregen, um nicht zuletzt auch die Luftfrachtbranche fit für die digitale Zukunft zu machen“, sagte Stoller. (sn)