Für Stückgutspediteure wird es teurer

Die Produktionskosten einer durchschnittlichen Stückgutsendung sind im Jahr 2016 um 1,6 Prozent gestiegen. Das zeigt der Kostenindex Sammelgutspedition, den das Steinbeis Beratungszentrum Forwarding and Logistics Center (Forlogic) im Auftrag des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) erstellt hat. Die Ergebnisse stellte Forlogic-Leiter Dirk Lohre nun mit Vertretern von Unternehmen und des DSLV auf der Messe Transport Logistic vor. Kostentreiber Personal Für den Kostenindex habe man die Entwicklung der Personal-, Treibstoff-, Maut- und Sachkosten in den vergangenen zwölf Monaten betrachtet, führt Lohre aus, basierend auf einer Jahresmenge von etwa 19 Millionen Stückgutsendungen, die sich auf 104 Depots aus neun Stückgutnetzen verteilen. Beteiligt an der Erhebung sind laut DSLV regelmäßig über 100 Depots der Stückgutnetze 24plus, Cargoline, Emons, IDS, ILN, Online Systemlogistik, Schenker Deutschland, System Alliance und VTL. Wichtigster Kostentreiber im Stückgutsegment waren die Personalkosten. Sie stiegen im Erhebungszeitraum um 3,7 Prozent. Sie machten laut Lohre 50,9 Prozent der Gesamtkosten in den Stückgutspeditionen aus und sind dort damit der größte Kostenblock. Deutlich zugelegt haben 2016 auch die Mautkosten, die laut dem Kostenindex um 6,7 Prozent stiegen - geschuldet der neuen Mautpflicht für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen zum 1. Oktober 2015 und den sich damit verändernden Fahrzeugstrukturen im Nahverkehr. So werden infolgedessen im Nahverkehr laut Lohre zunehmend 12- und 18-Tonner und damit mautpflichtige Lkw eingesetzt. Da die Mautkosten aber nur 3,1 Prozent der Kosten einer Stückgutsendung ausmachen, habe dieses Plus im Ergebnis nur mit 0,2 Prozent zum Gesamtkostenanstieg beigetragen. Folgen der Mautausweitung Erstmals seit dem Beginn der Erhebung im zweiten Halbjahr 2014 gestiegen sind im Erhebungszeitraum mit 0,9 Prozent die Dieselkosten. Sie machten 10,7 Prozent an den Gesamtkosten aus. Bei den Sachkosten war für die Stückgutbetriebe indes Entlastung angesagt: In diesem Bereich sind die Kosten im Erhebungszeitraum um 1,6 Prozent zurückgegangen - damit lagen die Sachkosten bei 36,5 Prozent der Gesamtkosten der im Kostenindex befragten Firmen. Alles in allem war der Kostenschub für Spediteure aber 2016 nicht ganz so stark wie im Jahr zuvor. Da hatte der Kostenindex Sammelgut ein Kostenplus um 4,3 Prozent vermeldet - auch aufgrund der Auswirkungen des Mindestlohngesetzes sowie höherer Kosten für Logistikflächen, Versicherungsprämien sowie zusätzlicher IT-Kosten. Für Peter Baumann, Geschäftsführer der Stückgut-Kooperation 24plus ist der Kostenindex Sammelgut "eine wichtige Benchmark". Was letztlich aber in Preisgesprächen erhoben und umgesetzt werden könne, sei nicht Aufgabe des Index. Dieser sei nur eine erste Basis, betonte Baumann bei der Vorstellung der Zahlen. Auch im kommenden Jahr rechnen die Stückgutspeditionen mit steigenden Kosten. Nicht zuletzt aufgrund der Mautausweitung 2018. Wobei sich diese laut Lohre wohl weniger in den Hauptläufen auswirken dürfte. Aufgrund der engen zeitlichen Taktung seien Ausweichverkehre hier aber wohl eher unwahrscheinlich. In der Fläche sei dies eher vorstellbar, schätzt er. Wie genau, hänge von der Region ab.

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