Wien. Bei Fraunhofer Austria läuft derzeit das Forschungsprojekt „InlandCar“, mit dem eruiert werden soll, wie sich fabrikneue Autos am wirtschaftlichsten mit dem Binnenschiff quer durch Europa transportieren lassen. „Das Ziel des Forschungsprojekts ist, alle entscheidungsrelevanten Faktoren der unterschiedlichen Verkehrsträger sichtbar zu machen, um daraus eine bestmögliche Zusammenstellung von Transportketten ableiten zu können“, erklärt Fraunhofer-Projektleiter Heimo Pascher gegenüber der VerkehrsRundschau. Dabei wird neben dem klassischen Roll-on/Roll-off Transport auch der Transport in Containern und innovativen Spezialbehältnissen untersucht. Bis dato wurde eine Analyse der Warenströme von den mehr als 100 europäischen Produktionsstätten in die jeweilige Zielmärkte durchgeführt. Im nächsten Schritt werden in Zusammenarbeit mit Spediteuren und Autoherstellern bzw. Komponentenherstellern detaillierte Ist-Analysen von Transportketten durchgeführt.
Von Bratislava nach Rotterdam
Bis Mitte 2015 sollen erste Ergebnisse bezüglich der Ist-Analysen von Transportketten und Vergleichsszenarien vorliegen. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird dann die Entwicklung des Bewertungstools aufgebaut. In den Ländern entlang der Donau gibt es einige Produktionsstandorte, die die Wasserstraße in Logistikprozesse integrieren könnten, ist Pascher überzeugt. Eine mögliche Transportkette wäre der Transport von Autos vom Volkswagen-Werk in Bratislava nach Rotterdam. Dabei würden die Fahrzeuge mit dem LKW in den Hafen gebracht und anschließend im Hauptlauf per Binnenschiff nach Rotterdam transportiert. (mf)