Lissabon/Frankfurt. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport bleibt im Bieter-Rennen um die Privatisierung der portugiesischen Flughäfen. Fraport, das zusammen mit dem australischen Industry Funds Management (IFM) antritt, sei nach der Abgabe einer unverbindlichen Offerte nun in die Liste der fünf verbliebenen Kandidaten aufgenommen worden, teilte die Regierung Portugals am Donnerstag in Lissabon mit. Ohne konkrete Zahlen zu nennen ließ die zuständige Staatssekretärin im Finanzministerium, Maria Luís Albuquerque, durchblicken, dass die abgegebenen Offerten bei 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro liegen.
Im Rennen bleiben neben Fraport den amtlichen Angaben zufolge auch die von den Baukonzernen Mota-Engil (Portugal) und Odinsa (Kolumbien) gebildete Gruppe Blink, die französische Vinci-Gruppe, der Verwalter des Flughafens Zürich sowie der Zusammenschluss der argentinischen Investmentgruppe Corporación América mit dem portugiesischen Konzern Sonae-Sierra. Die verbindlichen Offerten der fünf verbliebenen Bewerber sollten im Dezember innerhalb einer noch festzulegenden Frist vorgelegt werden. Die Privatisierung der portugiesischen Airport-Verwaltungs-Behörde ANA solle dann möglichst früh Anfang kommenden Jahres umgesetzt werden.
Mit knapp 2800 Mitarbeitern machte ANA 2011 einen Umsatz von 432 Millionen Euro, der Gewinn betrug 76,5 Millionen Euro. Insgesamt betreibt die Gesellschaft sieben Flughäfen, darunter die beiden größten des Landes in Lissabon und Porto. Mit dem 2011 begonnenen Privatisierungsprogramm will das vom Bankrott bedrohte Euroland Portugal die Auflagen der internationalen Geldgeber erfüllen und seine Schulden abbauen. (dpa)