Paris. Der seit Wochen schwelende Tarifstreit zwischen den französischen Transportunternehmen und den Gewerkschaften geht in die nächste Runde. Die in Montélimar ansässige international tätige Transport- und Logistikgruppe Charles André (GCA) hat gegen mehrere Gewerkschaften wenige Tage vor dem Beginn weiterer Streikaktionen wegen „illegaler Blockaden“ vor dem Pariser Landgericht „Tribunal de grande instance“ Klage eingereicht. Sie verlangt 307.000 Euro Schadensersatz mit Zinsen.
Gewerkschaften setzten Ultimatum
Die Arbeitnehmervertreter hatten den Arbeitgebern bis zum 15. März ein Ultimatum gestellt und angekündigt, wenn diese bis dahin den Forderungen nach fünfprozentiger Lohnerhöhung für alle Beschäftigten nicht nachgekommen seien, würden sie weitere Streikmaßnahmen ergreifen.
Von jenen Steikblockaden, die zwischen dem 25. und 28. Januar stattgefunden haben, waren auch Niederlassungen der Gruppe GCA betroffen. Nach ihren Angaben habe kein einziger ihrer Beschäftigten daran teilgenommen und sich nicht mal für im Streik befindlich erklärt. Infolgedessen gehe es hier nicht um die Ausübung des gesetzlich garantierten Streikrechts, sondern es habe sich „ganz einfach um schuldhafte Machenschaften seitens der Vertreter der nationalen Gewerkschaften“ gehandelt mit dem Ziel, die Arbeitgeberorganisationen zu Verhandlungen zu zwingen. Zudem sei dies ohne ausdrückliche gewerbliche Forderungen erfolgt. (jb)