Paris. Rund 60 Prozent der französischen Unternehmen im Straßengüterverkehr haben laut einer Umfrage des Fachverbandes FNTR durch den dreiwöchigen Streik eigenen Angaben zufolge Einbußen erlitten. Im Schnitt lag der Umsatzrückgang bei 15 Prozent, gaben die 800 Unternehmen an. Am meisten litten demnach die kleinsten Betriebe und jene im Westen sowie in der Rhône-Region. Sie waren vor allem von den Boykotts der Häfen in Le Havre und Marseille-Fos betroffen.
Zu den Umsatzrückgängen kamen laut FNTR weitere streikbedingte Mehrbelastungen durch Umwegkilometer, Leerfahrten, zusätzliche Personalkosten für Überstunden sowie stornierte Transporte. Verbandsvorstand Jean-Christophe Pic berichtete von mehreren Unternehmen in Frankreich, die wegen der Streikfolgen Konkurs anmelden mussten. Er forderte die Regierung zu Finanzhilfen in Form von Steuererleichterungen und andere Maßnahmen auf.
Auch bei der Staatsbahn SNCF störte der Streik die Geschäftsentwicklung empfindlich und führte zu Verlusten von knapp einer Milliarde Euro. Sie sieht sich zu Einschnitten im Budget und Verkäufen gezwungen, um den Vorgaben des Staates Genüge leisten zu können. Das Unternehmen figuriert seit Januar als anonyme Aktiengesellschaft und musste sich im Gegenzug zur Übernahme von 35 Milliarden Euro durch den Bahnbetreiber SNCF Réseau dazu verpflichten, seine Konten bis 2022 ins Gleichgewicht zu bringen. (jb/ag)