Bergisch Gladbach. Straßenverkehrslärm setzt sich aus Motor- und Antriebsgeräuschen und Reifen-Fahrbahn-Geräuschen zusammen. Eine schallabsorbierende Unterbodenkonstruktion für Klein-LKW soll in Zukunft eine Option darstellen, um den Verkehrslärm zu reduzieren. Das teilte die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) anlässlich des Partnertreffens des Projekts „Leiser Straßenverkehr 3“ in Übach-Palenberg am Mittwoch in einer Pressemitteilung mit.
Das Verbundprojekt „Leiser Straßenverkehr“ hat das Ziel, Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmemission in Ballungsräumen zu entwickeln. 18 Partner aus Industrie und Forschung, zu denen unter anderem Ingenieure, Mathematiker und Fahrzeugtechniker zählen, entwickeln in enger Zusammenarbeit praxisorientierte Lösungen. Erste Zwischenergebnisse der dritten Phase des Verbundprojekts, das seit Dezember 2010 läuft, wurden am Mittwoch präsentiert.
Neben der akustischen Vermessung und Optimierung von Reifenprofilen liegt ein weiterer Forschungsschwerpunkt auf der Herstellung von Modelloberflächen. Auf diesen Oberflächen sollen akustische Kennwerte ermittelt werden, die Grundlage für die Modellierung physikalischer Effekte bilden und der Erweiterung des Simulationstools Speron (Statistical Physical Explanation of Rolling Noise) dienen. Die Herstellung dieser Flächen erfolgt durch die Firma Willy Dohmen in Zusammenarbeit mit der BASt auf dem zur Verfügung gestellten Testgelände der NATO Air Base in Geilenkirchen. Nach Abschluss des Projektes soll ein Verfahren zur Verfügung stehen, das unter Berücksichtigung der verschiedenen Einflüsse aus Fahrbahn und Reifen Geräuschprognosen ermöglicht.
Im Bereich der Fahrbahnbeläge wurden erste Testflächen gebaut, um Erkenntnisse zur baupraktischen Umsetzung zu gewinnen. Der Bau weiterer Testflächen und erste Fahrbahnoberflächenanalysen sind in den kommenden Monaten geplant. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Testphasen sollen Versuchsstrecken auf Bundesstraßen und Bundesautobahnen gebaut werden. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert, der TÜV Rheinland ist Projektträger und die BASt Projektmanager. (bw)