München. Der Münchner Flughafen plant wegen des coronabedingten massiven Einbruchs der Passagierzahlen einen Stellenabbau. Wie viele der 10.000 Mitarbeiter des zweitgrößten deutschen Flughafens gehen sollen, ist noch unklar. Die Flughafengesellschaft FMG will das von der Entwicklung des Luftverkehrs abhängig machen. Die Reduzierung der Belegschaft soll aber sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen. Der Flughafen ist ein Staatsunternehmen, Gesellschafter sind der Freistaat, die Stadt München und der Bund.
Der Abbau soll durch einen Einstellungsstopp, die natürliche Fluktuation, Vorruhestandsangebote und Freiwilligenprogramme gelingen, wie die FMG am Mittwoch mitteilte. Das Unternehmen versprach „gute und attraktive Angebote“ und will sich mit den Arbeitnehmervertretern abstimmen. Angesprochen werden sollen unter anderem ältere Mitarbeiter im Bodenverkehrsdienst, „die langjährig körperlich hart gearbeitet haben“.
Flughafenchef: Schnelle Erholung der Branche nicht absehbar
Für die Luftfahrtbranche weltweit ist die Lage nach wie vor düster. Die FMG rechnet damit, dass in diesem Jahr maximal 16 Millionen Passagiere befördert werden. Das wäre nur ein Drittel der Vorjahreszahl von 48 Millionen, wie ein Sprecher betonte. Von München aus werden zwar mittlerweile wieder über 100 Flughäfen rund um den Globus angeflogen, doch ist die Zahl der Passagiere nach wie vor sehr niedrig. „Im Moment liegen wir bei etwa knapp 30.000 am Tag“, sagte der Sprecher. Vor der Corona-Pandemie waren es deutlich über 100.000.
Flughafenchef Jost Lammers geht wie andere Fachleute auch nicht davon aus, dass sich die Branche schnell erholt. „Nach übereinstimmender Einschätzung der Experten wird es mehrere Jahre dauern, bis der Luftverkehr wieder das Vorkrisenniveau erreichen kann“, hieß es in der Mitteilung. (dpa)