Genf. Der Internationale Luftverkehrsverband (IATA) ruft die Regierungen weltweit auf, ihre Grenzen für den Flugverkehr wieder zu öffnen. Es müssten dringend „Wege zur Wiederherstellung der globalen Konnektivität“ gefunden werden, teilte die Dachverband der Fluggesellschaften am Dienstag mit.
„Es ist an der Zeit, dass die Regierungen zusammenarbeiten, um Maßnahmen umzusetzen, die eine Wiederaufnahme des wirtschaftlichen und sozialen Lebens ermöglichen und gleichzeitig die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle halten“, sagte Alexandre de Juniac, Generaldirektor und CEO der IATA.
Weitere Hilfsmaßnahmen und mehr Sicherheit bieten
Der Verband forderte die Politik auf, den Ernst der Krise der Luftfahrtindustrie und ihre Folgen zu begreifen. Er drängte, die Aufmerksamkeit neben der Wiedereröffnung der Grenzen auch auf die Fortsetzung der Hilfsmaßnahmen sowie eine globale Führung zu richten.
"Fluggesellschaften wurden für ein halbes Jahr weitgehend mit einem Flugverbot belegt. Und die Situation verbessert sich nicht“, betonte de Juniac. Regierungen würden die Einreisebestimmungen ändern, ohne die Reisenden davon in Kenntnis zu setzen oder sich mit ihren Handelspartnern abzustimmen. „Diese Unsicherheit zerstört die Nachfrage. Zehn Prozent der Weltwirtschaft werden vom Reiseverkehr und Tourismus getragen; die Regierungen müssen besser daran arbeiten, sie wieder in Gang zu bringen", forderte er.
Drei Kern-Punkte für sichere Grenzöffnung
Die IATA schlägt einen Drei-Punkte-Aktionsplan zur sicheren Wiederöffnung der Grenzen vor:
- Universelle Umsetzung der Startanweisungen der Führung der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO)
- Einen vereinbarten gemeinsamen Rahmen entwickeln, den die Staaten bei der Koordinierung der sicheren Wiederöffnung ihrer Grenzen für die Luftfahrt verwenden können
- Entwicklung von genauen, schnellen und skalierbaren Covid-19-Testmaßnahmen, sodass das Risiko der Einfuhr des Coronavirus auf ein für die Gesundheitsbehörden akzeptables Maß reduziert wird
Der Verband unterstrich außerdem, dass die Regierungen mit finanziellen und anderen Hilfsmaßnahmen für die Fluggesellschaften so weit wie möglich fortfahren müssten. Eine funktionierende Luftfahrindustrie sei eine entscheidende Voraussetzung für den wirtschaftlichen Aufschwung. (sn)