Brüssel. Der flämische Verkehrsminister Ben Weyts hat angekündigt, Fuhrunternehmen mit bis zu 100.000 Euro bei der Ausstattung ihrer Lkw mit nicht gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitssystemen zu unterstützen. Die Maßnahme sei mit europäischem Recht vereinbar, teilte er mit. Die flämische Regierung setze damit ein Versprechen um, das sie bei der Einführung der neuen kilometerabhängigen Lkw-Maut in Belgien im vergangenen April gegeben habe, schreibt das belgische Fachmagazin „Transportmedia“. Demnach sei die Subvention gleichsam als Kompensationszahlung für die Mautabgabe zu verstehen.
26 verschiedene Arten von Sicherheitssystemen fördert die flämische Regierung. Intelligente Geschwindigkeitsassistenten gehören ebenso dazu wie automatische Spurhalte- oder Spurwechsel-Systeme, Alkohol-Zündschlosssperren, automatische Getriebe, Reifendruck-Überwachungssysteme, Front-Kameras und Kameras, um den toten Winkel einsichtig zu machen, oder auch GSM-Blockiersysteme, um die Nutzung des Handys oder Smartphones während des Fahrens zu unterbinden. Pro Anschaffung werden bis zu 80 Prozent der Kosten erstattet, maximal 100.000 Euro pro Betrieb. Die Maßnahme soll Mitte des Jahres in Kraft treten, aber rückwirkend für Anschaffungen ab 1. Januar gelten.
Branchenverbände freuen sich über Förderung
Beim belgischen Unternehmensverband Febetra zeigte sich Sprecherin Isabelle De Maegt erfreut. „Wir jubeln über diese Maßnahme“, wird sie von der Brüsseler Zeitung „Metro“ zitiert. Fuhrunternehmen hätten keine großen Gewinnmargen. Wenn sie sich künftig bei der Anschaffung eines neuen Lkw für oder gegen mehr Sicherheitssysteme entscheiden müssen, hätten sie jetzt einen Anreiz, ein bisschen mehr Technik zu wählen. Wenn neue Technik dabei helfe, mehr Unfälle zu vermeiden, hätten alle gewonnen, so De Maegt. In Deutschland wird schon seit längerem die Anschaffung überobligatorischer Sicherheitssysteme für Lkw im Rahmen der Mautharmonisierung gefördert. (kw/ag)