Wiesbaden. In Frankfurt und Darmstadt wird der Feinstaub-Grenzwert in diesem Jahr voraussichtlich überschritten. Schon am Sonntag habe die Messstation in Frankfurt 35 Tage mit durchschnittlich über 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft verzeichnet - mehr seien im ganzen Jahr nicht erlaubt, teilte das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) in Wiesbaden am Montag mit. In Darmstadt wurde der Grenzwert seit Jahresbeginn an 34 Tagen überschritten.
Im vergangenen Jahr war der Grenzwert an allen hessischen Messstationen eingehalten worden, 2009 hatte Darmstadt 41 Tage mit mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft. In diesem Jahr sei bereits von Januar bis März der "Grundstock" für die Überschreitung des Grenzwerts gelegt worden, berichtete das Landesamt. Damals habe es häufig sogenannte austauscharme Wetterlagen gegeben, bei denen sich Schadstoffe - vor allem aus dem Verkehr und im Winter auch aus Heizungen - am Boden sammeln und vom Wind nicht abtransportiert werden.
Um den Feinstaubgehalt zu senken, hat Frankfurt als einzige hessische Stadt eine Umweltzone, in der nur schadstoffarme Autos fahren dürfen. Im kommenden Jahr tritt die dritte Stufe in Kraft, dann sind nur noch Autos mit grünen Plaketten erlaubt, Ausnahmen müssen beantragt werden. Ziel ist es, die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffoxid weiter zu senken. Nach Angaben der Stadt vom Montag haben rund 28.000 in Frankfurt zugelassene Autos und 7000 LKW keine grüne Plakette. In den kommenden Jahren sollten die Grenzwerte zuverlässig eingehalten werden, heißt es in der Mitteilung der Stadt. (dpa)