In der Luftfrachtbranche mangelt es an Fachkräften, der Neustart nach der pandemiebedingten Krise gestaltet sich schwierig. Zu Beginn der Corona-Pandemie kam der Flugverkehr fast vollständig zum Erliegen, was sich auch auf das Frachtgeschäft auswirkte. Viele Beschäftigte verloren ihre Stellen oder suchten sich aufgrund der Unsicherheit neue Jobs in anderen Bereichen.
Nach dem angesichts fallender Reisebeschränkungen erfolgten Neustart in der Branche suchen Luftfrachtunternehmen nun dringend Beschäftigte. „Es ist derzeit eine Riesenherausforderung, Personal zu finden“, sagte Jens Oechler, Geschäftsführer beim hessischen Logistik-Dienstleister Prime Air Cargo am Dienstag in Berlin.
Hohe Hürden für Bewerber
Ein Problem sei der lange Vorlauf: Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten manchmal zwei bis drei Monate geschult werden, um in sicherheitssensiblen Bereichen des Flughafens eingesetzt werden zu können. Insbesondere für ausländische Bewerber seien die Hürden hoch: Sie müssten etwa Arbeits- und Wohnsitznachweise über einen langen Zeitraum vorweisen können, bevor sie anfangen dürften, kritisierte Oechler.
Neben der Luftfracht sind weitere Bereiche im Luftverkehr vom akuten Fachkräftemangel betroffen, so ist etwa die Zahl der Flugbegleiter seit der Vorkrisenzeit um 15 Prozent gesunken, ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Flugzeugabfertigern. Für eine Normalisierung des Flugverkehrs auf Vorkrisenniveau fehlt es demnach zurzeit an Personal. (jl/ste/dpa)