Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) lagen die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland im ersten Quartal 2022 um 9,0 Prozent höher als im ersten Quartal 2021. Die Preise sind gegenüber dem vierten Quartal 2021 um 1,1 Prozent gestiegen, so die Statistiker. Die Dienstleistungspreise im Abschnitt Verkehr und Lagerei seien dabei im ersten Quartal 2022 mit einem Plus von 20,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal am stärksten gestiegen, teilte Destatis am Freitag, 17. Juni, mit.
Innerhalb dieses Wirtschaftsabschnitts habe die See- und Küstenschifffahrt mit einem Anstieg von 73,6 Prozent den stärksten Preisanstieg verzeichnet, so Destatis. Hauptverantwortlich dafür seien die coronabedingten Störungen der weltweiten Lieferketten: Fehlende Schiffscontainer, längere Ladezeiten und daraus resultierende Schiffsstaus führten zu Kapazitätsengpässen und gestiegenen Frachtraten. Gegenüber dem vierten Quartal 2021 sanken die Preise zwar leicht um 3,3 Prozent, sie blieben aber auf einem hohen Niveau.
Preise im Speditionsgewerbe sind deutlich gestiegen
In der Luftfahrt stiegen die Preise gegenüber dem ersten Quartal 2021 um 8,6 Prozent. Neben den pandemiebedingten Engpässen wirkten hier die stark gestiegenen Kerosinpreise preistreibend. Mit 1,4 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2021 stiegen die Preise aber nicht mehr ganz so stark wie im Vorquartal, damals steigen sie um 5,6 Prozent.
Hohe Kraftstoffpreise sowie der Mangel an Fahrpersonal und gestiegene Lohnkosten führten auch im Güterkraftverkehr mit einem Anstieg um 9,1 Prozent zu deutlich höheren Preisen als im ersten Quartal 2021. Die gleichen Ursachen führten auch bei Kraftwagenspeditionen zu einem deutlichen Preisanstieg. Da auch die Preise für Luft- und Seespedition weiter stark stiegen, lagen die Preise im Speditionsgewerbe insgesamt mit einem Plus von 15,7 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresquartals, so Destatis. (tb)