Frankfurt am Main. Das Problem fehlender Fachkräfte spitzt sich in Deutschland weiter zu, wie das aktuelle KfW-Ifo-Fachkräftebarometer zeigt. Im Oktober 2021 hat der Fachkräftemangel demnach für Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit von 43 Prozent aller Unternehmen gesorgt. Dabei sind mittelständische Unternehmen und Großunternehmen im selben Ausmaß betroffen (43,2 bzw. 42,5 Prozent). Im Vergleich zum Oktober 2020 hat sich damit der Anteil der vom Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen nahezu verdoppelt (23 Prozent im Oktober 2020).
Im Oktober haben laut dem KfW-Ifo-Fachkräftebarometer alle Wirtschaftsbereiche Probleme gemeldet. Schaut man detaillierter in die Branchen, so war der Fachkräftemangel im Oktober bei den Unternehmen im Landverkehr (Personen- und Güterverkehr auf Straße und Schiene und einschließlich Transport in Rohrfernleitungen), mit 64 Prozent am zweitstärksten ausgeprägt. An der Spitze lagen die Beherbergungsbetriebe, bei denen 72 Prozent der Unternehmen fehlendes Fachpersonal beklagten. Von den Dienstleistern der Informationstechnologie waren ebenfalls mehr als die Hälfte betroffen.
Fachkräftemangel hemmt die Unternehmen
„Das aktuelle KfW-Ifo-Fachkräftebarometer zeigt, dass die deutsche Wirtschaft aktuell mit mehr als Material- und Lieferengpässen zurechtkommen muss. Der Fachkräftemangel hemmt die Unternehmen in weit größerem Ausmaß als vor der Krise“, sagte Fritzi Köhler-Geib, die Chefvolkswirtin der KfW. „Fehlende Fachkräfte drohen zum Nadelöhr für den weiteren Aufschwung und das Wachstum in den nächsten Jahren zu werden. Wie sich der Fachkräftemangel weiterentwickelt, wird entscheidend davon abhängen, ob und in welchem Ausmaß die Erwerbsbeteiligung der Deutschen und die Arbeitskräftezuwanderung wieder steigt und inwieweit es gelingt, durch Aus- und Weiterbildung die Fachkräfte bedarfsgerecht zu qualifizieren.“ (tb)