Mehr Verkehr auf der Schiene setzt mehr Beschäftigte im Bahnsektor voraus. Darüber waren sich die Vertreter aus Politik, Gewerkschaften und Eisenbahnbranche anlässlich des Dialog Forums des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Freitag, 27. September, einig.
Eine Verkehrswende werde „nur mit qualifiziertem Personal gelingen“, sagte VDB-Geschäftsführer Axel Schuppe. „Digitale Technologien können dabei unterstützen, die Auswirkungen des demografischen Wandels abzufedern und die Berufe in der Branche noch attraktiver zu gestalten.“
Die Anstrengungen der Branche, um geeigneten Nachwuchs und Fachkräfte in Deutschland, Europa und weltweit zu finden, seien immens“, betonte VDV-Geschäftsführerin Ulla Kempf. „In einer Zeit des raschen Wandels und des steigenden Fachkräftemangels ist es entscheidend, Beschäftigte zu gewinnen und zu halten, um die Zukunft des Schienensektors zu sichern.“
Politische Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel
Mit einem Durchschnittsalter von 45,8 Jahren bei den Mitarbeitern im Fahrbetrieb, einem Anteil weiblicher Beschäftigter von 18 Prozent in der Bahnindustrie in Deutschland und dem Renteneintritt von knapp 50 Prozent der Beschäftigten im operativen Betrieb bis 2030 zeige sich deutlich, dass „der Bedarf an talentiertem Nachwuchs sowie Fach- und Arbeitskräften weiterwächst“.
Vor diesem Hintergrund fordern der VDV und der Verband der VDB in einer gemeinsamen Erklärung gezielte politische Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in der Eisenbahnbranche:
- Bahnspezifische (Aus-)Bildungsangebote gewährleisten
- Gezielte Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme anbieten
- Schnellere Integration ausländischer Fachkräfte ermöglichen
- Sichtbarkeit der Bahnbranche unterstützen
Im Rahmen der InnoTrans Convention diskutierten der VDB und der VDV in ihrem gemeinsamen Dialog Forum „Talente im Fokus: Fachkräfte gewinnen, Potenziale entfalten, Schiene gestalten“ mit dem Bundestagsabgeordneten Mathias Stein, dem Branchenbeauftragten Bahnindustrie der IG Metall Anatoli Klassen, Bereichsleiter Kundenkernprozess Beschäftigte der Bundesagentur für Arbeit, Thomas Besse sowie Ralf Hickethier, Geschäftsführer der SPL Powerlines Germany GmbH und Nicole Jacobsson, Group Human Resources Director bei Netinera Deutschland.