Euro-6-saubere Vorreiter

Sie möchten ihren Fuhrpark um einen neuen 3,5-Tonner erweitern? Und wenn schon neu, dann soll der Transporter auch gleich die ab kommendem Jahr geltende Euro-6-Norm erfüllen? Dann landen sie bis auf Weiteres zwangsläufig bei Mercedes oder Volkswagen. Denn nur die beiden deutschen Hersteller bieten schon jetzt Dieselmotoren an, welche die strengere Schadstoffnorm erfüllen. Die Konkurrenz will dagegen erst mehr oder weniger kurz vor dem Einführungstermin nachziehen. Ihren Wettbewerbsvorsprung lassen sich Mercedes und VW natürlich entsprechend bezahlen: 1215 Euro kostet der saubere Crafter mehr als die serienmäßige Euro-5-Version. Bei Mercedes schlägt das Schadstoffupdate mit 1200 Euro zu Buche. Dafür gibt´s um 80 Prozent verringerte Stickoxid-Werte im Abgas - im Vergleich zu Euro 5. Um das zu schaffen, setzen beide Hersteller auf die aus den schweren LKW bekannte Kombination aus Abgasrückführung, Partikelfilter und die nachmotorische Abgasbehandlung per SCR-Katalysator. Weshalb sich Transporterfahrer nun ebenfalls an das regelmäßige Auffüllen des Adblue-Tanks gewöhnen müssen. Der fasst bei Sprinter und Crafter jeweils 16 Liter und findet sich im vorderen Bereich des Motorraums. Bis zu 6000 Kilometer soll eine Füllung Adblue reichen, doch davon später mehr ... Auch im Crafter: 2,0-TDI-Konzerndiesel Weitere Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Probanden sind indes kein Zufall. Schließlich wird der vom Sprinter adaptierte Crafter ebenfalls im Düsseldorfer Mercedes-Werk gebaut und stimmt in vielen Teilen mit dem Daimler überein. In Sachen Antriebsstrang geht VW dagegen eigene Wege in Form des 2,0-l-Konzern-TDI, der in seiner stärksten 163-PS-Einstellung zum Test antrat. Exakt die gleiche Anzahl an Pferdestärken entwickelt auch der 2,1 Liter große CDI-Vierzylinder im Sprinter. Entsprechend geringe Unterschiede sind zwischen beiden Triebwerken auszumachen. Die Geschmeidigkeit mancher italienischen oder französischen Wettbewerbs-Motoren erreichen beide nicht, der VW-TDI gibt sich aber eine Spur elastischer und quittiert niedrige Drehzahlen weniger brummig als der Sprinter-Antrieb. Dafür beißt sich Letzterer an Bergen etwas verbindlicher fest, was zum größten Teil auf das Konto des immerhin um 400 Touren früher anliegenden maximalen Drehmoments und des kürzer übersetzten sechsten Gangs des Sprinters geht. Zum Vergleich: Bei Tempo 120 liegen im Mercedes 2390/min an, der VW-Motor dreht bei gleichem Tempo knapp 140 Touren niedriger. Viele Teile im VW stammen vom Sprinter Daraus resultiert, dass man im VW bereits an Steigungen zurückstufen muss, über die sich der Mercedes mit akzeptablem Geschwindigkeitsverlust gerade noch rettet. Dafür lassen sich die Gangwechsel im VW leichter absolvieren als über die knochigere Schaltung des Sprinters. Ansonsten ergeben sich bei der Bedienung kaum Unterschiede, schließlich verbauen beide Hersteller den gleichen Armaturenträger. Das bringt auch den überfrachteten, Mercedes-typischen linken Lenkstockhebel in den VW. Alle anderen Schalter und Knöpfe verraten ebenfalls sofort, dass bei der Entwicklung Mercedes Regie führte. Auch in Sachen Fahreigenschaften gleichen sich die "zweieiigen Zwillinge". Beide Fahrwerke präsentieren sich eher weich abgestimmt und gleiten sänftenartig über Bodenwellen und Schlaglöcher hinweg. Bei Lastwechseln neigt sich die Karosserie zwar stark zur Seite, bleibt dabei aber stets sicher. Im Falle eines Falles wachen trotzdem unter anderem adaptives ESP und Bremsassistent im Hintergrund. Hinzu wählen sollte man in jedem Fall aber die Spritsparpakete, bei Mercedes Blue-Efficiency (490 Euro), bei VW Blue-Motion (505 Euro) genannt. Die helfen unter anderem, mit Rekuperation und Start-Stopp Diesel zu sparen. Wobei der automatische Motorabschalter im Mercedes deutlich harmonischer arbeitet ... Knapp geht das Rennen nach 227 Testkilometern an der Tankstelle aus. 8,6 l/100 km benötigte der Sprinter für die gemischte VR-Testrunde. Der VW zog lediglich 0,1 l/100 km mehr aus seinem 75-l-Tank. Hinzu kamen in beiden Fällen 0,34 l/100 km Adblue, der 16-Liter-Vorrat hätte also für gut 4700 Kilometer gereicht ... Klar geschlagen geben muss sich der VW aber bei den Assistenzsystemen. Nur im Sprinter wachen neben dem serienmäßigen Seitenwind-Assistenten optional auch Abstandswarner inklusive Notbremsassistent und ein allerdings etwas übereifrig warnender Spurwächter. Abgesehen von dieser Lücke im VW-Programm werden am Ende neben persönlichen Vorlieben wohl vor allem fahrzeugunabhängige Faktoren wie die Nähe zur jeweiligen Werkstatt oder das preisliche Entgegenkommen des Verkäufers entscheiden, welcher der "Düsseldorfer", in den Fuhrpark kommt. Wobei sich die "rheinischen" Tage für Volkswagen allerdings dem Ende neigen. Schließlich will man die nächste Crafter-Generation ab 2016 im polnischen Posen und vor allem ohne Mercedes bauen. Alle Tests und Fahrberichte seit dem Jahr 2008 für Premium-Abonnenten unter www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank VW Crafter 2,0 TDI E6 MotorVierzyl.-Reihen-Dieselmotor, Common-Rail, Bi-Turbo, vier Vent. pro Zyl., LLK, Euro 6, Zahnriemen, Hubraum: 2143 cm3 , Leistung: 163 PS (120 kW) bei 3600/min., max. Drehm.: 400 Nm bei 1800/min., Serviceintervall: 40.000 kmKraftübertragungman. Sechsgang-Schaltgetriebe, HeckantriebFahrwerk & Bremsenvorn: Einzelradaufhängung, Gfk-Querblattfeder, Stabi, hinten: Starrachse, Parabelfeder, Stabi, Reifen: 235/65 R 16 C, adaptives ESP, ABS, ASR, BAS Serie, Hillholder: 79,-Maße & GewichteLxBxH: 5905x2426x2705 mm, Radst.: 3665 mm, LxBxH (Lader.): 3265x1780x1940 mm, Breite zw. Radkästen: 1350 mm, Ladevolumen: 10,5 m3 , BxH Schiebetür: 1300x1820 mm, Ladekante: 645 mm, Wendekr.: 13,6 m, zul. GG: 3500 kg, Leergew. (Testwg.): 2380 kg, Nutzlast: 1120 kg, Testgew. (800 kg Ballast): 3180 kg, Anhängel. (gebr.): 2000 kg, 75-l-TankMesswerteBeschl. (0-60/-80/-100 km/h): 7,9/12,4/18,6 s, Elastizität 60-80 km/h (5. Gang) u. 80-100 km/h (6. Gang): 8,3/11,3 s, Geräusche (Stand/50/ 100/120 km/h): 53/61/68/70 dBA, Verbrauch (Testrunde): 8,7 l/100 km, Adblue: 0,34 l/100 kmPreise & Ausstattung (Euro netto)VW Crafter TDI 163 PS Euro 6 L2H1: ab 35.595,- Serie: Airbag (Fahrer), Trennwand, ZV mit Funk, elektr. Fensterheber; Option: elektr. Spiegel: 225,- Klima ab 1740,- AHK: 535,-Service, Garantie & Ersatzteile (Euro)Garantien: 24 Mon. Mängelbes., 12 J. Durchrost., unbegr. Mobilitätsgarantie falls Wartung bei VW, Ersatzteilpreise: Ölfilter: 11,- Bremsbeläge + -scheiben (vo.+hi.): 195/186,- Lichtmaschine (AT): 498,- Zyl.kopfdichtung: 52,- Rückleuchte: 89,- Scheinwerfer: 173,- Auspuff (komplett, inkl. DPF + Turbo): ab 3065,- Kupplung: 355,- Anlasser: 302,- Frontscheibe: 437,- Stoßfänger vorn (komplett): 538,- Außenspiegel: 79,- Getriebe (AT): 3333,- Motor (AT): 3950,- Zahnriemen: 79,-Kurzurteil+ Guter Komfort und gute Verarbeitung, viele Varianten und Euro 6 lieferbar- hoher Listenpreis, mäßige Nutzlast, wenig elastischer Antrieb, im Vgl. kurzes Intervall MB Sprinter 316 CDI E6 MotorVierzyl.-Reihen-Dieselmotor, Common-Rail, var. Turbo, vier Vent. pro Zyl., LLK, Euro 6, Steuerkette, Hubraum: 2143 cm3 , Leistung: 163 PS (120 kW) bei 3800/min., max. Drehm.: 360 Nm ab 1400/min., Serviceintervall: 60.000 kmKraftübertragungman. Sechsgang-Schaltgetriebe, HeckantriebFahrwerk & Bremsenvorn: Einzelradaufhängung, Gfk-Querblattfeder, Stabi, hinten: Starrachse, Parabelfeder, Stabi, Reifen: 235/65 R 16 C, adaptives ESP, ABS, ASR, BAS, Hillholder und Seitenwindassistent SerieMaße & GewichteLxBxH: 5926x2426x2820 mm, Radst.: 3665 mm, LxBxH (Lader.): 3265x1780x1940 mm, Breite zw. Radkästen: 1350 mm, Ladevolumen: 10,5 m3 , BxH Schiebetür: 1300x1820 mm, Ladekante: 645 mm, Wendekr.: 13,6 m, zul. GG: 3500 kg, Leergew. (Testwg.): 2380 kg, Nutzlast: 1120 kg, Testgew. (800 kg Ballast): 3180 kg, Anhängel. (gebr.): 2000 kg, 75-l-TankMesswerteBeschl. (0-60/-80/-100 km/h): 7,4/12,2/19,0 s, Elastizität 60-80 km/h (5. Gang) u. 80-100 km/h (6. Gang): 8,4/12,0 s, Geräusche (Stand/50/ 100/120 km/h): 51/61/66/71 dBA, Verbrauch (Testrunde): 8,6 l/100 km, Adblue: 0,34 l/100 kmPreise & Ausstattung (Euro netto)MB Sprinter 316 CDI Euro 6 L2H1: ab 35.850,- Serie: Airbag (Fahrer), Trennwand, ZV mit Funk, elektr. Fensterheber + Spiegel; Option: Fahrassistenz-Paket: 1190,- Klima ab: 1758,- AHK: 738,-Service, Garantie & Ersatzteile (Euro)Garantien: 24 Mon. Mängelbes., 12 J. Durchrost., unbegr. Mobilitätsgarantie falls Wartung bei MB, Ersatzteilpreise: Ölfilter: 17,- Bremsbeläge + -scheiben (vo.+hi.): 156/199,- Lichtmaschine (AT): 732,- Zyl.kopfdichtung: 51,- Rückleuchte: 93,- Scheinwerfer: 265,- Auspuff (komplett, inkl. DPF): ab 2870,- Turbo: 1211,- Anlasser: 381,- Kupplung: 375,- Frontscheibe: 358,- Stoßfänger vorn: 176,- Außenspiegel: 70,- Getriebe (AT): 2705,- Motor (AT): 6288,- Steuerkette: 104,-Kurzurteil+ Guter Komfort, viele Assistenzsysteme lieferbar, langes Serviceintervall, Euro 6 lieferbar- hoher Listenpreis, mäßige Nutzlast, wenig elastischer Antrieb

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