Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat anlässlich der Sitzung des EU-Verkehrsministerrates in Brüssel ein Positionspapier zur Zukunft der EU-Verkehrspolitik vorgelegt. Ambitionierte Klimaschutzziele müssten zugleich die Wettbewerbsfähigkeit stärken, sagte dazu er stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. Daher gelte es, „technologieoffen alle denkbaren Lösungen für die Mobilität von morgen zu fördern. Hierzu gehören neben der Digitalisierung und dem Ausbau des Schienengüterverkehrs und der Binnenschifffahrt auch die Stärkung umweltfreundlicher Antriebe und Kraftstoffe im Straßengüter- und Flugverkehr“.
Für die Produktionsprozesse der europaweit vernetzten deutschen Industrie sei eine „leistungsfähige grenzüberschreitende Verkehrsinfrastruktur“ und ein „einheitlicher europäischer Verkehrsraum für alle Verkehrsträger“ entscheidend. Die Anbindung von See- und Flughäfen müsse weiterhin hohe Priorität haben. Die Vollendung des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) und die Beseitigung von Infrastrukturengpässen seien für den Erhalt der logistischen Lebensadern des Binnenmarktes von hoher Bedeutung. Dafür seien jedoch die europäischen Finanzmittel angesichts des erforderlichen Finanzbedarfs „völlig unzureichend dimensioniert“. Dies gelte insbesondere für den Schienengüterverkehr, da hier der Nachholbedarf am größten sei.
Die umfassende und weiterschreitende Digitalisierung des europäischen Transport- und Logistiksektors ist für den BDI ebenfalls ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft. Moderne Technologien seien unabdingbar, um trotz des erwarteten Anstiegs des Mobilitätsaufkommens in den kommenden Jahrzehnten die CO2-Emissionen deutlich zu senken. Hierfür würden „alle Verkehrsmittel benötigt – egal ob Eisenbahn, Lkw, Flugzeug oder Schiff“. (tb)