Brüssel. Reeder sollen künftig den Kohlendioxid-Ausstoß ihrer Schiffe für Reisen von oder nach Europa melden. Die Botschafter der Mitgliedstaaten der Europäischen Union stimmten am Mittwoch in Brüssel für die Pläne. Zuvor hatten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Parlaments im Grundsatz auf die neuen Regeln geeinigt. Sie sollen ab dem 1. Januar 2018 für große Schiffe gelten, die auf dem Weg zum Hafen eines EU-Landes sind oder von dort kommen. Ausnahmen soll es etwa bei Kriegs- oder Fischereischiffen geben. Das EU-Parlament muss der Vereinbarung mit den EU-Staaten allerdings noch formell zustimmen.
Kohlendioxid (CO2) ist ein Treibhausgas, das zur globalen Erwärmung beiträgt. Die Schifffahrt ist die einzige Branche, die nicht am europäischen Emissionshandel teilnimmt. Dabei müssen Firmen Rechte zum CO2-Ausstoß vorweisen. Längerfristig soll die CO2-Menge dabei sinken. Die Meldepflicht für Reeder gilt als erster Schritt hin zu schärferen Auflagen. Die Schifffahrt ist nach Angaben der EU-Kommission für vier Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes der EU verantwortlich.
Das neue EU-Gesetz muss noch einige Hürden nehmen. Endgültig beschlossen ist es, wenn auch das Plenum des Europaparlaments und die Minister der EU-Staaten zugestimmt haben. Dies dürfte bis Frühjahr kommenden Jahres geschehen sein. (dpa)