Er glaube, dass man gerade das Ende einer wirtschaftlichen Ära erlebe, sagte er in Eindhoven laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Der langjährige Glaube an auf enge Zeitfenster abgestimmte Produktionsabläufe, geografische Spezialisierung und lange Lieferketten sei überholt.
„Wir haben nun reichlich Erfahrung damit, dass globale Lieferketten durch die chinesische Abschottungspolitik, den Krieg in der Ukraine und Exportbeschränkungen unserer internationalen Partner gestört werden“, so der französische Politiker.
Die Weltpolitik habe sich innerhalb kürzester Zeit stark zersplittert, China sei zunehmend dominant, und der Druck auf demokratische Werte wachse weltweit. Gleichzeitig befinde man sich dauerhaft in Krisen. Als Beispiele nannte er die Corona-Pandemie, den Klimawandel und Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Um gegenüber anderen Akteuren auf der Weltbühne besser dazustehen, brauche es neue Werkzeuge. So habe man mit Handelspartnern wie den USA während der Corona-Pandemie erst nach Einführung eines Exportkontrollmechanismus aus einer Position der Stärke heraus verhandeln können. Zuvor hätten die USA ihrerseits Lieferketten für die Impfstoffproduktion blockiert. (mwi/dpa)