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eTruck by MAN: Ein Mega-Charger Game-Changer?

22.03.2024 13:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
Ministerpräsident Marcus Söder, Alexander Vlaskamp von MAN Trucks&Bus und Michael Halbherr von ABB E-mobility bei der ersten Demonstration eines eTruck-Megawatt-Chargings
© Foto: MAN

ABB E-mobillity und MAN Truck & Bus haben erstmals ein Megawatt-Charging am eTruck demonstriert. Dafür wurde am Donnerstag, 21. März, gemeinsam mit Ministerpräsident Söder ein eTGX aufgeladen.

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Da die gesetzlich vorgeschriebene Lenkzeitpause 45 Minuten beträgt, rechnen sich die bisherigen Ladezeiten an den verbreiteten Pkw-E-Ladesäulen für Lkw im Fernverkehr nicht. Beim Megawatt-Charging gehe es etwa fünfmal so schnell, sagte MAN Truck & Bus CEO Alexander Vlaskamp im MAN Truck & Bus Werk in München, während ein eTGX an einem Prototyp einer MCS-Ladesäule von ABB E-mobility mit mehr als 700 Kilowatt und 1000 Ampere geladen wurde. Die Ladezeit der Batterie von 10 Prozent auf 80 Prozent beträgt nur noch circa eine halbe Stunde. Das Megawatt-Ladesystem (MCS) verlängert die Reichweite während der gesetzlichen Lenkzeitpause um rund 300 bis 400 Kilometer – bei maximal installierter Batteriekapazität von 534 Kilowattstunden. Vlaskamp fordert mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur: "Das Ziel sind 30.000 MCS-Ladepunkte in Europa bis 2030 , rund 4000 davon in Deutschland. Heute haben wir eine der ersten Ladesäulen in Betrieb genommen. Für den Aufbau haben wir nicht mehr viel Zeit. die Elektro-Trucks sind verfügbar, das Megawatt-Charging funktioniert. Wir brauchen jetzt klar Signale der Politik, nicht zuletzt, um Vertrauen bei unseren Kunden für die Elektrifizierung aufzubauen. Wir müssen die Infrastruktur aufbauen und skalieren."


Erstmaliges eTruck-Megawatt-Charging by MAN Trucks

Die Herren Zohm, Halbherr, Vlaskamp und Söder mit einem LAdekabel vor dem MAN eTruck Bildergalerie

Noch in der Entwicklungsphase

Das Megawatt-Ladesystem ist noch in der Entwicklungsphase, der neue Standard soll aber Ende 2024 bis Anfang 2025 fertig gestellt sein. Die ausgebaute Infrastruktur wird aber wohl noch etwas dauern. Einige Förderprojekte gibt es schon, wie das HoLa-Projekt (Hochleistungsladen Lkw-Fernverkehr), an dem ABB, MAN und das Frauenhofer-Institut mit vielen weiteren Partnern zusammenarbeiten. Es hat entlang der A2 Teststandorte aufbaut, um Daten zu sammeln. Dazu gehören beispielsweise wie die ideale Ladezeitplanung aussieht oder auch der verfügbare Raum, denn eine Megawatt-Charging-Station braucht recht viel Platz, wie in unserer Bildergalerie zu sehen ist. Wenn es soweit ist, wird der Standard des MCS im Fernverkehr oder auch im Reisebusverkehr helfen, in kurzer Zeit viel Power zu bekommen. Es gehe darum, die Themen wie Technik und Infrastruktur früh genug anzusprechen, damit der Umstieg auf Elektro-Fernverkehr nicht scheitere, sagte Mona Streckert von ABB. Auch das Kabelmanagementsystem ist noch nicht auf dem Standard, den es anstrebt. Wie Michael Halbherr, CEO von ABB E-mobility erklärte, sei der Test, ob eine Frau das Kabel mit der linken Hand bedienen kann. 

"Mega-Charger Game-Changer super Erfolg"

Auch Ministerpräsident Markus Söder war bei der Premiere dabei und bezeichnete es als einen "Mega-Charger Game-Changer super Erfolg".  Weiter sagte er:"Mobilität ist unverzichtbar in unserem Europa. Wir wissen alle, dass Mobilität allein mit der Bahn nicht funktionieren wird. Wir brauchen Lkw. Wir brauchen die 'Mobilität über die Straße, wir brauchen die Mobilität über Lkw." Neben einem Verbinden von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, sprach er sich auch für eine staatliche Förderung des Lkw-Führerschein-Erwerbs, und im gleichen Atemzug für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht aus. Mit den Worten "Das war ein schwerer Fehler", kritisierte er die Reduzierung der E-Lkw-Förderungen.

Elektro-Lkw aus Bayern

Zu der ersten Demonstration eines Lkw-Megawatt-Chargings wurde ein MAN eTGX geladen. Der Elektro-Lkw wird dieses Jahr aus Serienproduktion an den ersten Kunden (in Deutschland) ausgeliefert. Er ist mit sechs Batteriepacks à 89 Kilowattstunden ausgestattet. Damit verfügt der eTGX insgesamt über 534 Kilowattstunden installierte Batteriekapazität, von denen 480 Kilowattstunden tatsächlich nutzbar sind. Die Batteriepacks werden in Nürnberg gebaut.

Im nächsten Jahr möchte MAN bis zu 1000 Einheiten des eTGX produzieren. 

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