Abu Dhabi. Auf den Routen zwischen Nahost und Australien kommt es zu einem beinharten Wettbewerb um Passagiere und Luftfracht zwischen den benachbarten arabischen Golf-Airlines Emirates und Etihad Airways. Dies zeichnet sich aufgrund der jüngsten Äußerungen von Etihad-Chef James Hogan auf einer Fachkonferenz in Sydney ab. Hogan, selbst ein gebürtiger Australier, kündigte den Einsatz von A380-Doppelstock-Jets auf den Strecken zwischen Melbourne und Sydney nach Abu Dhabi an, dem Heimatflughafen seiner erst 2003 gegründeten Airline. Zudem würde Etihad zusätzliche Frequenzen auf den bestehenden Verbindungen von Abu Dhabi nach Brisbane und Melbourne anbieten. Drittens verwies Hogan darauf, dass seine Gesellschaft neue Nonstop-Flüge zwischen dem westaustralischen Perth und dem Golf-Emirat plane. Derzeit bietet Etihad Passagieren und Frachtkunden wöchentlich 28 Flüge zwischen Abu Dhabi und Zielen in Australien an.
Beide arabische Gesellschaften verfügen mit Qantas (Emirates) und Virgin Australia (Etihad) über örtliche Partner, die über ein dichtes Routennetz innerhalb Australiens und der südpazifischen Region verfügen. Auf den Strecken zwischen dem Fünften Kontinent und Dubai fliegt Emirates außerdem seit einigen Monaten in enger kommerzieller Partnerschaft mit Qantas. Dies gilt auch für die Beförderung von Transitfracht von und nach Australien, die in Dubai umgeladen und von Qantas oder Emirates zu den jeweiligen Endzielen weiterbefördert wird.
Wie Hogan jetzt ankündigte, wird Etihad ihren zehnprozentigen Aktienanteil an Virgin Australia auf 19,9 Prozent anheben und damit nahezu verdoppeln. Dieses Vorhaben sei von den australischen Aufsichtsbehörden bereits genehmigt worden. Über die Höhe der bevorstehenden finanziellen Transaktion machte der Manager keine Angaben. Er bestätigte aber, dass Etihad ihre Strategie intensivieren werde, sich bei anderen Fluggesellschaften einzukaufen. Derzeit ist die Gesellschaft neben Virgin Australia an vier weiteren Airlines finanziell beteiligt, darunter Air Berlin, an der die arabische Linie knapp 30 Prozent hält. (hs)