Hechingen. Der erste Wasserstoffzug, der im Südwesten Deutschlands im Regelbetrieb unterwegs ist, hat seine Premierenfahrt am 12. Juli auf den Zollernalbbahnen erfolgreich absolviert - wenn auch mit ein wenig Verspätung. Nach dpa-Informationen kam der Zug Coradia iLint der Firma Alstom gut zehn Minuten später als im Fahrplan vorgesehen am Zielbahnhof Gammertingen (Landkreis Sigmaringen) an, unter anderem weil er auf der eingleisigen Strecke auf einen entgegenkommenden Zug warten musste.
Verkehrsminister Winfried Hermann bezeichnete anlässlich der Premierenfahrt Wasserstoffzüge als „moderne Antwort auf Dieselloks“. Dass die Bahnen, die nur Wasserdampf ausstoßen, ohne Abgase und leiser unterwegs seien, sei „ein Plus für die Anwohner“.
Der Wasserstoffzug wird nach Angaben der Netzbetreiberin, der landeseigenen Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG, voraussichtlich bis Ende Februar fahrplanmäßig vor allem auf den Strecken zwischen Sigmaringen, Hechingen und Eyach unterwegs sein. Das Verkehrsministerium erhofft sich daraus Erkenntnisse über die Alltagstauglichkeit von Zügen mit Wasserstoffantrieb.
Ob der iLint auch dauerhaft auf den Zollernalbbahnen zum Einsatz kommen könnte, soll nach dem Probebetrieb entschieden werden. Ein externer Sachverständiger soll das Projekt dazu begleiten. (dpa/mh)