Wien. Im Zuge der von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) verkündeten Evaluierung des gesamten Asfinag-Bauprogramms sind erste Entscheidungen gefallen: Die umstrittene Verlängerung der Südostautobahn (A3) im Burgenland bis zur Grenze bei Klingenbach wird nicht gebaut. Der Lückenschluss der Mühlviertler Schnellstraße (S10) in Oberösterreich soll hingegen umgesetzt werden.
Das A3-Projekt, an dem seit 20 Jahren geplant wurde, werde aufgrund der Auswirkungen auf Boden und Klima nicht umgesetzt, heißt es seitens des Ministeriums. Rund 60 Hektar Boden würden versiegelt, die Folgen für Boden und Klima wären „dramatisch“, sagte Gewessler. Außerdem würde eine Realisierung des Vorhabens einen Anstieg beim Verkehr, insbesondere beim Transitverkehr aus dem Ausland, bedeuten. Umweltschutzverbände und die burgenländische Landesregierung begrüßten die Entscheidung.
Evaluierung der Asfinag-Projekte bis Herbst
Beim Lückenschluss der S10 von Freistadt Nord nach Rainbach Nord handle es sich hingegen um ein „notwendiges Projekt insbesondere auch zur Entlastung der Anrainergemeinden“, erklärte das Klimaschutzministerium. Außerdem brauche es für eine gute Verkehrsanbindung des unteren Mühlviertels auch einen umfassenden Ausbau der Bahn. Das Klimaschutzministerium werde deshalb gemeinsam mit den ÖBB Untersuchungen für einen Ausbau der Summerauer Bahn zu einer Hochleistungsstrecke starten.
Die Evaluierung des gesamten Asfinag-Bauprogramms soll noch bis Herbst laufen. Sie betrifft unter anderem auch die Wiener Außenringautobahn (S1) mit dem Lobau-Tunnel. Dieses umstrittene Straßenbauprojekt wird von Umweltschützern heftig bekämpft. Denn die Röhren sollen unter der Lobau, einem ökologisch hochsensiblen Teil des Nationalparks Donau-Auen, verlaufen. (ms)