Berlin. Auf der Betuweroute, die den Hafen Rotterdam mit dem Ruhrgebiet verbindet und in den Niederlanden ausschließlich für Güterzüge zur Verfügung steht, ist das deutsch-niederländische Projekt „Erprobung von Automatic Train Operation Technologies for Cargo“ gestartet. Dabei sollen bis Ende 2025 zum ersten Mal die Steuerung und Fernüberwachung automatisierter Züge im Schienengüterverkehr erprobt und getestet werden. Das Vorhaben sieht unter anderem einen einjährigen Probebetrieb für automatisierte Güterzüge auf freier Strecke auf dem niederländischen Abschnitt der Betuweroute vor.
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Bundesprogramms "Zukunft Schienengüterverkehr" mit 18,9 Millionen Euro gefördert, wovon DB Cargo 17,5 Millionen Euro erhält.
Das Vorhaben ist ein gemeinsames Projekt von DB Cargo, der Digitalen Schiene Deutschland (DSD), dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie des niederländischen Infrastrukturbetreibers ProRail.
Mit einer Automatisierung des Zugbetriebs soll eine bessere Ausnutzung der Streckenkapazitäten sowie eine Verbesserung der Transportqualität durch die jeweils optimale Wahl der Geschwindigkeit erreicht werden. Die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs gegenüber dem Straßenverkehr kann damit erheblich verbessert werden. Die Technologie ist ein wichtiger Hebel, um Transportmengen von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern.
Damit wird ein wichtiger Baustein der deutsch-niederländischen „Joint Declaration of Intent on the cooperation in promoting rail freight operations“ umgesetzt. Sie wurde 2019 unter der Beteiligung von Vertretern des Schienenverkehrssektors beider Länder zwischen dem deutschen und niederländischen Verkehrsministerium erarbeitet und auf der Ebene der Staatssekretäre unterzeichnet. (ste)