Leipzig/Bad Hersfeld. Mit dem ersten mehrtägigen Streik in den Amazon-Versandlagern in Leipzig und Bad Hersfeld erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck im Tarifstreit mit dem US-Versandhändler. Am Montag legten nach Gewerkschaftsangaben insgesamt mehr als 1000 Mitarbeiter an den beiden Standorten die Arbeit nieder. Amazon sprach dagegen von „weniger als 750 Mitarbeitern“, die nicht wie eingeplant zur Schicht erschienen seien. Die Mehrheit habe regulär gearbeitet. Am heutigen Dienstag soll weiter gestreikt werden.
Die Amazon-Mitarbeiter wollen erreichen, dass sie nach dem im Einzel- und Versandhandel üblichen Tarif bezahlt werden. Das US-Unternehmen lehnt diese Forderungen ab und orientiert sich an der niedrigeren Bezahlung in der Logistikbranche. Verdi ist nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Thomas Schneider auf eine lange Auseinandersetzung eingestellt. „Was wir momentan hören, ist, dass Amazon sehr hart ist und sehr sturköpfig. Einen Langzeitstreik wollen wir nicht unbedingt, aber wenn es sich nicht vermeiden lässt, sind wir auch dazu bereit“, sagte Schneider in Leipzig. (dpa/diwi)