Hamburg. Laut der aktuellen Umfrage der IHK Nord setzt die Konjunktur der maritimen Wirtschaft in Deutschland ihren Erholungskurs im Vergleich zum Jahr 2020 fort. Demnach verzeichnen die drei Teilbranchen Hafenwirtschaft, Schiffbau und Schifffahrt allesamt Zuwächse beim Geschäftsklimaindex.
Am stärksten zulegen kann das Konjunkturbarometer in der Hafenwirtschaft, das ein Plus von knapp 45 Punkten verzeichnet und damit auf 104,5 Punkte klettert. „Wir sehen, dass der Umschlag in den Seehäfen weiter anzieht und sich langsam von den Pandemie-Folgen erholt“, sagte Norbert Aust, Vorsitzender der IHK Nord. Dennoch müssten die deutschen Häfen nach wie vor ihre preisliche und infrastrukturelle Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Konkurrenz in Belgien, den Niederlanden und Polen verbessern. Zudem schlagen die norddeutschen Industrie- und Handelskammern vor, die Befahrungsabgabe für den Nord-Ostsee-Kanal perspektivisch abzuschaffen oder zumindest abhängig von der Auslastung des Kanals zu flexibilisieren. Der Nord-Ostsee-Kanal ist derzeit in den norddeutschen Bundesländern die einzige Bundeswasserstraße, für die noch eine Befahrensabgabe erhoben wird.
Auch in der Schifffahrt kann das Stimmungsbarometer signifikant zulegen. Es steigt im Vergleich zum Herbst 2020 von 75,8 auf 83,4 Punkte. Vor einem Jahr lag der Geschäftsklimaindex noch bei nur rund neun Punkten. „Damals gab es große Sorgen, dass die Schifffahrtsmärkte aufgrund der Pandemie komplett in die Knie gehen“, erinnerte Aust. Seit Herbst 2020 hätten die Charter- und Frachtraten aber wieder deutlich angezogen. (tb)