London. Neben London planen weitere Städte in Großbritannien derzeit Umweltzonen, in die Lastwagen unterhalb der Abgasnorm Euro 6 künftig nur gegen eine Gebühr einfahren dürfen. Der Road Haulage Association (RHA) berichtete jetzt unter Berufung auf britische Transportministerium von landesweit 60 Städten und Gemeinden, die Maßnahmen zur Luftreinhaltung ergreifen müssen. Der Anlass dafür sind wie in Deutschland zu hohe Stickoxidwerte, die der Verkehr verursacht. In den vergangenen Wochen kündigten bereits die Verwaltungen von Birmingham, Leeds und Southampton an, dass sie beraten wollen, welche Regeln künftig für sogenannte Clean Air Zones gelten sollen.
In der britischen Hauptstadt ersetzt ab 8. April 2019 im Zentrum eine strengere Ultra Low Emission Zone ganzjährig die bisherige Low Emission Zone für ältere Lkw und die zusätzliche City-Maut namens Toxicity Charge (T-Charge). Dann fällt auch für außerhalb von Großbritannien zugelassene Lkw über 3,5 Tonnen, die nicht dem Euro-6-Standard entsprechen, eine Gebühr von 100 Pfund pro Tag an. Ab 26. Oktober 2020 werden diese Fahrzeuge genauso zur Kasse gebeten, wenn sie den Großraum London befahren wollen. Wer Lkw schlechter als Euro-5-Abgasnorm fährt, muss dort ab diesem Stichtag sogar 300 Euro am Tag zahlen.
In den drei anderen Städten sind ähnliche Tagesgebühren vorgesehen. Unterhalb des Euro-6-Standards soll das Befahren der geplanten Umweltzonen in Birmingham und Southampton mit Lkw ab 3,5 Tonnen voraussichtlich 100 Pfund kosten. In Leeds sind 50 Pfund im Gespräch. Bis August laufen aber überall noch die Konsultationen über die genauen Regeln für die Umsetzung. Angestrebt wird ein Inkrafttreten im Jahr 2020. Die Mitglieder des britischen Speditionsverbands RHA fürchten existenzbedrohende Kostensteigerungen und die Entwertung ihrer Fuhrparks. Sie fordern deshalb Übergangsfristen bei der Einführung der geplanten Luftreinhaltezonen zum Beispiel bis 2024. (ag)