Krakau. Polen und Russland haben sich bei ihren Verhandlungen in Krakau auf Kontingente für Lkw-Einreisegenehmigungen für das kommende Jahr geeinigt. Die Zahlen liegen ungefähr auf dem Niveau von 2016, das erst im vergangenen Frühjahr nach monatelangem Streit vereinbart worden war.
Für 2017 wurden insgesamt je 190.000 Genehmigungen für beide Seiten festgelegt. Polen erhält 48.000 Lizenzen für Lieferungen von Drittländern oder in Drittländer, also für Fahrten, die Russland nur als Transit nutzen – 8000 mehr als in diesem Jahr. Russland bekommt dagegen nur 10.000 solcher Genehmigungen von Polen. An diesen Transit-Lizenzen hatte sich der Streit vor einem Jahr entzündet. Mit den Lieferungen in über Russland in Drittländer verdienen polnische Spediteure das meiste Geld. Daher waren besonders diese Touren der russischen Regierung ein Dorn im Auge, denn sie sieht darin einen Wettbewerbsnachteil für ihre einheimischen Transportunternehmen.
Anfang des Jahres hatten Transportfahrzeuge aus Polen daher gar nicht nach Russland einreisen können, was die Osteuropa-Probleme der polnischen Spediteure noch verschärfte. Die Branche leidet ohnehin schon unter den weitreichenden Importverboten in Russland für polnische Lebensmittel. Hinzu kam im Sommer die Entscheidung der polnischen Regierung, den so genannten kleinen Grenzverkehr ohne Visumspflicht für Anwohner und Unternehmen in den Landkreisen nahe der polnisch-russischen Grenze aus nicht näher erläuterten „Sicherheitsbedenken“ auszusetzen. (mk)