Eine leise und riemelose Revolution

Die Elefantenbullen von Schmitz-Cargobull haben die Branche wachtrompetet: Dass die Münsterländer ihre TK01 ankündigten, in Serie brachten und nun um eine Multitempversion erweitern, schreckte vor allem die Branchengrößen Carrier und Thermo King auf. Und langsam (nur in Verbindung mit eigenen Fahrzeugen und eigener Telematik) aber nachhaltig gewinnt Schmitz weitere Kunden und weiteres Vertrauen. Klar, dass Krone, mittlerweile nicht mehr überrascht vom Erfolg der Schmitz-eigenen Achsen und des Cargobullen-Kühlaggregats, hinter den Kulissen ebenfalls schon eine eigene Kühlmaschine rechnet. Heifo begann jetzt mit dem Vertrieb der niederländischen TRS-Maschinen, die bislang eher regional vertrieben wurden. Entsprechend halten die Branchengrößen dagegen. Carrier brachte zuletzt die 12.700 Watt leistende Vector 1350. Bei der wollten die Entwickler das Gewicht senken und die Zuverlässigkeit bei gleichzeitiger Minimierung von Spritverbrauch und Stillstandzeiten erhöhen. Gegenüber dem Vorgänger der Maxima-Reihe soll der Spritverbrauch auf Basis der neuen sogenannten "CEN Partial Load Test Norm" um bis zu 30 Prozent gesunken sein. Möglich machen soll das unter anderem ein neues Steuergerät, das den vergleichsweise kompakten 1,1-Liter-Motor antreibt. Es regelt außerdem den Kompressor und den Generator zur Versorgung des Lüftungssystems. Da die Vector 1350 jetzt mit drei elektrisch angetriebenen Lüftern arbeitet, soll sich die Zuverlässigkeit erheblich erhöhen. Carrier, ohnehin kein Keilriemen liebendes Unternehmen, reduzierte die benötigten schwarzen Bänder im Vergleich zu herkömmlichen, riemengetriebenen Geräten erheblich. Darüber rangiert weiter die 14.800 Watt starke Vector 1550 und die 18.800 Watt bietende Vector 1950. Auch dort nutzt Carrier seine sogenannte E-Drive-All-Electric Technologie. Wo massiv gespart wird Gegenüber der Maxima soll auch der Kältemittelbedarf um 27 Prozent gesunken sein. Dafür nutzten die Entwickler die sogenannte "Microchannel"-Technologie mit intelligent angelegten, komplexen Kühlmittelleitungen. Als Grundgewicht nennt Carrier 643 Kilogramm, womit man gut 15 Prozent unter vergleichbaren Maschinen des Wettbewerbs liegt. Auch in die Anwenderfreundlichkeit investierte man: Wichtige Funktionen kennzeichnet Carrier mit spezifischen Schaltern und Symbolen, die unabhängig von der Sprache leicht verständlich sind. Sie sollen helfen, Eingabefehler bei der Temperatureinstellung zu vermeiden. Zur Bedienfreundlichkeit gehört auch der leichte Zugang zu den Bauteilen für eine einfachere und schnellere Wartung. Auch bei den Kältemitteln tut sich was Thermo King kontert den Carrier- und Cargobull-Vorstoß mit seiner starken Servicepalette, weiteren "Whisper"-Kühlmaschinen und dem neuen Kältemittel R452A. Dabei lag ein Fokus auf den neuen Kühlaggregaten der Whisper-pro- und CryoTech-Serie, wobei Letztere auf CO2 als Kältemittel basiert. Zusammen mit DuPont entwickelte man das Kältemittel R452A. Es soll die Vorgaben der aktuellen EU-F-Gase-Verordnung erfüllen und einen GWP-Wert bieten, der im Vergleich zu den heute eingesetzten Kältemitteln nur etwa halb so hoch ist. Einen Einsatztermin hat Thermoking schon avisiert: "Unsere Kunden können die neu vorgestellte Sattelauflieger-Kühlmaschine SLXe Spektrum Whisper pro bereits ab 2015 optional mit R452A bestellen", so Katrin Koch, Sprecherin des deutschen Thermo King-Händlernetzes. R452A soll heute schon die für 2020 von der EU geplante Begrenzung des Treibhausgas-Wertes GWP von maximal 2500 ppm erfüllen. Das neue Kältemittel soll in puncto Kühlleistung, Temperaturabkühlung oder Kraftstoffeffizienz die selbe Leistung wie die aktuellen Produkte bieten, versichert Dwight Gibson, Vice President von Thermo King in der Region Europa, Naher Osten und Afrika. Außerdem hat man eine Nachrüstlösung für bestehende Maschinen parat: Das stellt laut Gibson einen Wettbewerbsvorteil dar, da die Betreiber die Rendite ihrer bestehenden Anlagen steigern können. Das erfordere nicht viel Nacharbeit und soll auch bei älteren Aggregaten Kraftstoffverbrauch und Emissionen senken. Auch Thermo King bemüht sich verstärkt um die Themen Effizienz sowie Reduktion von Lärm- und Abgas-Emissionen. Als "Pizza mit allem" fungierte die Mulitemp-Kühlmaschine SLXe Spektrum Whisper pro, womit Thermo King aktuell das einzige Multitemp-Sattelauflieger-Kühlaggregat mit Piek-Zertifizierung auf dem Markt hat. Interessant: Thermo King nutzt GPS-Daten respektive eine patentierte Geo-Fencing-Steuerung, um die Whisper-pro-Maschine beim Einfahren des Sattelzugs in eine kontrollierte (Piek-)Zone zum automatischen Umschalten in den geräuscharmen Modus zu veranlassen. Die Entkoppelung vom LKW-Motor Auch Frigoblock hat im Herbst wieder nachgelegt: "Wir haben die zwei Jahre seit der letzten IAA intensiv für die Weiterentwicklung unserer Inverter-Maschinen genutzt und freuen uns, diese nun mit wichtigen, praxisrelevanten Zusatzoptionen anbieten zu können", erklärt Geschäftsführer Axel Kahsnitz. Neu ist unter anderem die FK 35i mit Zusatzverdampfer, die den Mehrkammer-Betrieb in Fahrzeugen mit Querteilung ermöglicht. Außerdem sorgte Frigoblock dafür, dass auch klassische Kältemaschinen jetzt von einigen Vorzügen der Invertertechnik profitieren. Mit einem eigens dafür entwickelten, externen Zusatzmodul, dem sogenannten Inverter-Filter, lassen sich nun alle Kühlaggregate mit den neuen, wassergekühlten AW genannten Asynchron-Generatoren betreiben. Unabhängig von der Drehzahl des LKW-Motors kann der Fahrer dann zwischen drei Leistungsstufen wählen und so den Energieverbrauch der Kältemaschine an den Kältebedarf anpassen. Wie Thermo King hat auch Frigoblock eine Nachrüstlösung entwickelt, die in dem Fall die nicht invertergesteuerten Maschinen betrifft. Diese kann man jetzt mit einem Inverter-Filter nachrüsten. Der regelt die Spannung für die klassischen Maschinen nicht abhängig von der Drehzahl des Antriebsmotors, sondern je nach dem vom Fahrer gewählten Programm. Zur Verfügung stehen wie bei den neuen Invertermaschinen drei Leistungsstufen mit langsamer, normaler oder schneller Drehzahl der Antriebsmotoren. Eingestellt wird das Programm über das Bedienfeld im Fahrerhaus. Zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten Aber auch bei der Telematik respektive Software legten die Essener nach: Die Invertermaschinen der neuesten Generation sind jetzt mit einem integrierten Temperaturlogger ausgerüstet, das Fahrer, Disponent und dem Unternehmer zahlreiche Funktionen und Auswertungsmöglichkeiten bietet. Nach einer Testphase soll das System bei allen Frigoblock-Invertermaschinen Serienstand werden. Außerdem erweitert Frigoblock die Konfigurationsmöglichkeiten für die Invertermaschinen FK 25i und FK 35i. Neu sind Versionen mit optionalem Zusatzverdampfer. Im Standard verfügt die Inverter-Kühlmaschine FK 25i weiter über zwei, die FK 35i über bis zu drei außerhalb des Kühlraums auf der ganzen Aufbaubreite in das Gehäuse integrierte Verdampfer. Dadurch ist eine parallele Kühlung verschiedener Längskammern mit unterschiedlichen Temperaturen möglich. Für Aufbauten mit Querteilung und unterschiedlichen Temperaturbereichen vorne und hinten bietet Frigoblock die FK 35i/25i ab sofort auch mit Zusatzverdampfer an. Dabei setzt Frigoblock je nach Erfordernis ein- oder zweiflutige Zusatzverdampfer ein. Wie die Antriebe von Verdichtern, Lüftern und Gebläsen im Maschinengehäuse des FK 25i/FK 35i regelt die Invertersteuerung auch die Drehzahl der Zusatzverdampfer bedarfsgerecht und unabhängig von der Tourenzahl des LKW-Motors. Das Ziel ist, auf die Art eine genauere und gleichmäßigere Temperaturregelung zu erreichen und den Energieverbrauch und damit den CO2-Ausstoß zu senken. Kundenwünsche wurden umgesetzt Auch mit Zusatzverdampfer lassen sich die Verdampfer des FK 25i/FK 35i wechselseitig abtauen: Während der eine abtaut, kühlt der zweite mit erhöhter Kälteleistung weiter. So soll das Kühlaggregat ohne Unterbrechung durch die notwendigen regelmäßigen Abtauzyklen weiterarbeiten können und so einen kontinuierlichen Kälteprozess sicherstellen. In der Praxis sollen beide Verdampfer des FK 25i/FK 35i innerhalb von jeweils zehn Minuten nacheinander abtauen. Ein Kundenwunsch war ein zusätzliches Bedienelement für die FK 25i/FK 35i im Aufbau in unmittelbarer Nähe der Hecktür. Wie mit dem Bedienpanel an der Maschine selbst oder in der LKW-Kabine kann man das Kühlaggregat so auch im Aufbau steuern. So kann an Fahrzeugen, die nach der Beladung im Netzbetrieb an der Rampe stehen bleiben, auch das Ladepersonal die korrekte Einstellung für die Kühlmaschine vornehmen, ohne dass der Ladebereich der Rampe verlassen werden muss. Bei der Auslieferung bringt das Zusatzpanel den Vorteil, dass der Fahrer die Kühlung entsprechend dem Entladezustand direkt im Aufbau anpassen kann. Die Einführung der neuen Invertertechnik-Kältemaschinen nutzte Frigoblock außerdem dazu, eine neue Generatoren-Familie einzuführen. Bei den Generatoren der Baureihe AW handelt es sich um wassergekühlte Asynchron-Drehstromgeneratoren, die bei Leerlaufdrehzahl des LKW-Motors bereits hohe Leistungen bringen sollen. Außerdem sind die Essener stolz darauf, dass die neuen Generatoren besonders wartungsarm sein sollen. Sie besitzen keine Verschleißteile wie Schleifring oder Kohlenbürsten, die regelmäßig getauscht werden müssen. Die Asynchrontechnik, die eine Modulation der Versorgungsspannung unabhängig von der Drehzahl des Antriebsmotors zulässt, ermöglicht die bedarfsgerechte Steuerung der Maschine mittels Inverter und damit eine gleichmäßigere Temperierung. Außerdem soll der Energieverbrauch gegenüber herkömmlichen Dieselkältemaschinen laut Frigoblock um bis zu 75 Prozent sinken. Fit für das Sechskammerfahrzeug Neu ist auch das System Frigo-Connect. Es zeigt laut Geschäftsführer Kahsnitz die gesetzlich vorgeschriebene Dokumentation des Temperaturverlaufs an und soll keinen zusätzlichen Installationsaufwand erfordern. "Darüber hinaus liefert Frigo-Connect dem Kunden weitere Maschinendaten sowie zusätzliche Auswertungsoptionen, die der Nutzer je nach Bedarf buchen kann." Frigo-Connect ist nach EN12830 Klasse 1 zertifiziert und speichert die Daten 18 Monate lang. In der Praxis muss sich der Kunde zuerst registrieren. Dann zeichnet Frigo-Connect die Daten verschiedenster Sensoren und Maschineneinstellungen auf, speichert sie und sendet sie in regelmäßigen Abständen über ein integriertes Mobilfunk-Modul an eine Datenbank. Im Standard erhält man so die Daten für Ansaugund Ausblasluft, Set Points, die Temperaturmittelwerte der letzten 15 Minuten und der gesamten Tour in den einzelnen Kammern, die Umgebungstemperatur und den Status der Kälteanlage. Dazu kann Frigo-Connect die Art der Energieversorgung, die Betriebsstunden am Netz und am Generator sowie den Türstatus melden. Auch an komplexe Mehrkammerfahrzeuge hat Frigoblock gedacht: Frigo-Connect kann bis zu sechs Kammern überwachen. Die Datenübermittlung an den Kunden erfolgt dann entweder per E-Mail oder über eine Schnittstelle zur Datenbank. Auf Wunsch bietet Frigoblock in Zusammenarbeit mit dem Datenbank-Provider Idem Telematics einen Zugang zum Frigo-Connect Online-Portal an. Hier lassen sich nicht nur die Maschinendaten einsehen, der Kunde kann darüber hinaus vom Provider individuelle Auswertungen und Funktionen erhalten. Zukünftig lassen sich beispielsweise Wartungstermine anhand der Maschinendatenauswertung frühzeitig erkennen und einplanen. Auch das Auswerten von GPS-Daten oder das Auslösen von Alarm-Meldungen bei Überschreiten bestimmter Temperatur-Sollwerte oder beim Erreichen eines Ziels soll mit Frigo-Connect künftig möglich sein. Selbst die Übermittlung der Auslieferdaten mit Zeit- und Ortsstempel lässt sich auf Wunsch mit dem System kundtun. Die sechsmonatige Testphase startete im Oktober, erste belastbare Praxisergebnisse und -aussagen kann man im Frühjahr erwarten. Eine neue Marke in Deutschland Bleibt als Fünfter im Bunde Heifo: Neben dem Generalimport der Mitsubishi-Maschinen und dem Vertrieb von Konvekta-Transportkühlaggregaten übernahmen die Osnabrücker am 1. Juli 2014 die Vertriebs- und Servicetätigkeiten für den niederländischen Hersteller TRS Transportkoeling in Deutschland. Auch bei TRS wird mit Strom angetrieben und die Maschinenregelung erfolgt wie bei Frigoblock unabhängig von der Motordrehzahl des Basisfahrzeuges. Der Betrieb der TRS Transportkühlaggregate erfolgt elektrisch über 400 Volt. Für den Standbetrieb ist ein 400 Volt-Anschluss serienmäßig vorhanden. Zentrales Bauteil für den Fahrbetrieb ist in dem Fall das Generatorset Eco-Drive, das von einer Hydraulikpumpe angetrieben wird (die hängt am Standard-Nebenantrieb des Fahrzeugs). Das hydraulische System treibt dann unabhängig von der Motordrehzahl seinerseits den Generator an, der die nötigen 400 Volt liefert. Im hydraulischen System ist eine Regelung integriert, die dafür sorgt, dass der Generator immer mit der gleichen Drehzahl läuft. Für den sogenannten "X-Flow" wird eine Pumpe mit regelbarem Durchsatz benötigt. Mittels der Kupplung dieses Durchsatzes an die Motordrehzahl bleibt der hydraulische Strom im System konstant und damit wiederum auch die Drehzahl des Generators. Um die Frequenz so konstant wie möglich zu halten, wird dieser Prozess komplett elektronisch und äußerst schnell gesteuert. Das System kommuniziert hierzu mit dem CAN-Bus des Fahrzeugs. Da kein separater Diesel für den Generatorantrieb nötig ist, will Heifo bis zu 60 Prozent Sprit gegenüber rein dieselbetriebenen Kühlmaschinen sparen. Da Eco-Drive indirekt den Fahrzeugmotor nutzt, soll der Ausstoß von Rußpartikeln zehn bis zwanzig Mal geringer ausfallen als bei den sonst gern verbauten Industriemotoren. Außerdem hat TRS einen Rekuperationsmodus integriert: Wenn der Fahrer das Fahrzeug ausrollen lässt oder bergab fährt, wird die nötige Leistung für das Kühlaggregat komplett von der Bremsenergie des Fahrzeugs erzeugt, was auch dessen Bremsen schonen soll. Die TRS-Aggregate starten im Zwölf-Tonnen-Segment. Mittlerweile umfasst das Programm von TRS Ein- und Mehrkammerausführungen ebenso wie Aggregate zur Stirnwand- oder Unterflurmontage. Im Multi-Temp-Betrieb arbeiten die Maschinen mit zwei komplett getrennten Kältekreisläufen. So steht in jeder Kühlkammer die volle Kälteleistung ab Leerlaufdrehzahl zur Verfügung. Aktuell nutzt TRS noch das Kältemittel R404A, das Thermo King ja gerade durch R452A ersetzen will. Der hydraulische Generatorantrieb ermöglicht die Anwendung von völlig geschlossenen Kompressoren im Kühlkreislauf und Economizer, da immer 400 Volt/50 Hertz anliegen. Der hermetisch geschlossene Scroll-Kompressor des TRS-Systems soll laut Heifo im Schnitt nur rund drei Prozent Kältemittelverlust pro Jahr aufweisen. Bei offenem Kompressor mit Wellendurchführung rechnet man eher mit zehn bis 15 Prozent pro Jahr. Wie es sich für einen niederländischen Hersteller gehört, sind mittlerweile alle TRS-Maschinen Piek zertifiziert. Interessant ist in dem Zusammenhang auch der Vorstoß des niederländischen Vermieters Twan Heetkamp, der Schmitz-Kühlsattel per riesigem U-Boot-Akku und TRS-Maschine zum rein elektrisch betriebenen Kühlsattel umfunktioniert. Den Mehrpreis von rund 60 Prozent gegenüber Standardkühlsatteln möchte Twan Heetkamp über die 84 Monate Langzeitvermietung amortisieren. Auf riemenlose Antriebstechnik setzt auch Zanotti bei der Uno°-Serie. Auch die Italiener versprechen dadurch reduzierte Wartungskosten und günstigere Dieselverbräuche. Die Elektronik ist drauf und dran, alte Riemen zu zerschneiden! Hintergrund Erste rein elektrische Kühler stehen bereit Der Frischelogistiker Meyer Logistik nahm im Oktober 2014 zwei vollelektrische E-Force-18-Tonner für die Lebensmitteldistribution in Berlin in Betrieb. Die Kältetechnik für die beiden Null-Emission-Fahrzeuge kommt von Frigoblock."Für uns ist es logisch, auf den Anbieter zu setzen, der als einziger in seinem Segment ausschließlich elektrische Antriebe nutzt", erklärt Matthias Strehl, Geschäftsführer und Projektmanager für das E-Force-Projekt bei Meyer Logistik. Frigoblock-Geschäftsführer Axel Kahsnitz betont die Logik hinter dem Gesamtkonzept:"Ein vollelektrischer Kühl-LKW ergibt nur dann Sinn, wenn die Kältemaschine direkt aus der Antriebsbatterie gespeist werden kann. Unsere neuen invertergesteuerten Anlagen bringen die besten Voraussetzungen für diesen Einsatz mit, weil sie die Drehzahl der einzelnen Komponenten wie Verdichter oder Lüfter dem jeweiligen Kältebedarf anpassen und so die Batteriekapazität äußerst effizient nutzen." Weil die Verdampfer nicht in den Laderaum hineinragen, bleibt dort mehr Platz für die Ladung. Außerdem sollen die großen Wärmetauscherflächen des FK 25i ein niedrigeres Druckniveau im Kältekreislauf ermöglichen. Das soll den Energieverbrauch senken und damit die Reichweite der Antriebsbatterien erhöhen. Ein weiterer Vorteil dürfte in dem Zusammenhang die geräuschoptimierte Drehzahlsteuerung der Komponenten sein. Die moderne Kältemaschine verfügt über ein voreingestelltes Programm für besonders leisen Betrieb, etwa bei der Nachtbelieferung. Über das Bedienfeld im Armaturenbrett kann der Fahrer das Programm beispielsweise bei der Fahrt in ein Wohngebiet starten und so die Drehzahl der Kühlkomponenten absenken - sofern es der Kältebedarf im Laderaum erlaubt. Auf diese Weise sollten die E-Force Elektro-LKW von Meyer-Logistik nicht nur lokal emissionsfrei, sondern auch flüsterleise durch das Berliner Stadtgebiet rollen. gs Hintergrund Erste Erfahrungen mit der Carrier Vector 1350 im Praxiseinsatz Die Spedition Hallog, die sich auf Lebensmitteltransporte spezialisiert hat und Lagerdienste sowie Lieferkettenmanagement anbietet, gehörte zu den ersten Testkunden der Carrier Vector 1350TM. Hallog war zufrieden: Das semielektrische Kühlaggregat bietet niedrige Betriebskosten, präzise Kälteleistung und ist einfach in der Handhabung. "Wir haben mit dem Vector 1350 durchweg positive Erfahrungen gemacht", sagt Dirk Stannebein, Fuhrparkleiter bei Hallog und mitverantwortlich für den Test. Hallog fährt zur Hälfte Tiefkühltransporte, zu etwa 30 Prozent werden Frischegüter transportiert; der Rest sind ungekühlte Lebensmitteltransporte. Bei den Tiefkühltransporten läuft der Vector 1350 auf der Langstrecke hauptsächlich im Start-/Stopp-Modus. Nur bei Frischetransporten wird in den Dauerbetrieb gewechselt. Dabei setzt Hallog-Dispositionsleiter Jens Michel unter anderem auf Begegnungsverkehre: "Unsere Fahrer haben keine festen Trailer. Oft wechseln sie diese unterwegs. Es ist bei unserer Unternehmensgröße enorm wichtig, dass alle Fahrer die Kühlaggregate leicht bedienen können, denn fehlerhafte Einstellungen wollen wir grundsätzlich vermeiden." Ein weiteres Argument sind die geringen Betriebskosten: Bei gut 100 Kühlfahrzeugen und täglich rund 170 Touren kreuz und quer durch Deutschland und in die benachbarten europäischen Staaten macht sich der geringere Spritkonsum kostenseitig stark bemerkbar. "Durch den deutlich verringerten Kraftstoffverbrauch zum Vorgänger und im Vergleich zu ähnlichen Modellen können wir unsere Betriebskosten weiter senken", ergänzt Hallog-Geschäftsführer Uwe Ritzmann. Von Vorteil ist für Hallog auch die Möglichkeit, das Aggregat auf Elektrobetrieb umzuschalten. Sobald die Fahrzeuge bei den Kunden der Spedition Hallog vorgeladen werden, kommen sie ans Stromnetz. Dadurch verringern sich CO2-Ausstoß und Lärmemission weiter. Weniger entscheidend war dagegen das geringere Gewicht, da die Verkehre ohnehin nie an der Nutzlastgrenze laufen. Das positive Ergebnis der neuen 1350-Serie brachte Hallog auch bei den Neubestellungen wieder zu Carrier. Doch aufgrund eines relativ geringen Aufpreises griffen die Eisleber bei der nächsten Charge gleich zur stärkeren Vector 1550 mit gleicher Technik. gs

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