Effizient und umweltgerecht

Schwerlasttransporte auf der Straße lassen sich aufgrund eingeschränkter Infrastruktur oftmals nicht optimal darstellen - Schiene und Wasserstraße bieten sich als Partner an. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr mehr Güter transportiert als je zuvor. Das Statistische Bundesamt verzeichnet ein Transportaufkommen von 4,6 Milliarden Tonnen - 3,6 Milliarden Tonnen davon fuhren auf der Straße, 361 Millionen Tonnen wurden auf der Schiene, 221 Millionen Tonnen mit der Binnenschifffahrt transportiert. Der Anteil der Lkw-Transporte ist leicht gestiegen - doch Einschränkungen für Dieselfahrzeuge, Lärmschutz und marode Straßenverhältnisse stellen den einfachen und flexiblen Gütertransport auf der Straße bereits heute vor gewaltige Herausforderungen. Allein bei einem Großteil der 10.000 Brücken in Nordrhein-Westfalen besteht Handlungsbedarf, sie zu verstärken oder neu zu bauen. Diese Situation wird sich in den kommenden Jahren angesichts des steigenden Transportaufkommens in Europa eher verschärfen. Multimodale Konzepte sind gefragt Vor diesem Hintergrund will das Bundesverkehrsministerium bis 2030 270 Milliarden Euro in die Verkehrsinfrastruktur investieren. Mit dem Ende 2016 verabschiedeten Bundesverkehrswegeplan hat die Politik die Rahmenbedingungen für die erforderlichen Investitionen geschaffen. Dabei geht der Erhalt vor Aus- oder Neubau. Verlader und Spediteure, die Transporte auch künftig zuverlässig, schnell und flexibel durchführen wollen, planen ihre logistischen Abläufe daher bereits heute multimodal und mit Backup-Strategien. Seit 50 Jahren sind multimodale Konzepte für den Güterverkehr inzwischen in der Diskussion. Entsprechende Umschlagterminals für Container und Wechselbrücken werden seither eingerichtet und ausgebaut, um Transporte so umweltschonend und kosteneffizient wie möglich abzuwickeln und die Straße zu entlasten. Im Fokus steht insbesondere die Verlagerung von Transporten auf die Schiene. Der Kombinierte Verkehr (KV) auf der Schiene reduziert die Schadstoff-Emissionen, insbesondere das Treibhausgas CO2, um bis zur Hälfte. Noch umweltfreundlicher ist allerdings die Bilanz von Transporten auf dem Wasserweg. Hier liegt der Vergleichswert bei etwa einem Viertel der Lkw-Transporte. Maritime Transporte mögen langsamer sein als die auf Schiene und Straße. Aber beim Transport großer Mengen ist der Wasserweg hoch effektiv und kostengünstig. Überdies bietet er Kapazitäten, attraktive Lösungsangebote und umweltschonende Transporte. Die Entlastung des Verkehrsträgers Straße durch eine intelligente Kombination und Arbeitsteilung, bei der die unterschiedlichen Verkehrsträger ihre jeweiligen Stärken einbringen, ist daher sowohl aus ökonomischer wie auch ökologischer Sicht ein Gebot der Stunde. Binnenschiff optimal im Hinterland Doch die Optimierung der Transportwirtschaft durch die Planung multimodaler Transporte bei der Gestaltung logistischer Ketten wird vielfach noch verkannt. Dabei haben die deutschen Seeund Binnenhäfen sich insbesondere in der vergangenen Dekade mit dem Ausbau ihrer Infrastruktur für effizienten Umschlag, schnelle Abfertigung und güterbegleitenden Datentransfer zu multimodalen Logistikplattformen entwickelt. Die Shortsea- und Flussschifffahrt bietet in etablierten Fahrgebieten und auf Hochgeschwindigkeitsseewegen individuelle Lösungen für europaweite Hauptläufe bis tief in das Hinterland. Die Wasserstraßen im Binnenschiffs- und Kurzstreckenseeverkehr sind optimal auf den Transport unterschiedlichster Ladungsarten wie Breakbulk, RoRo, Container, Kühlware, Massengüter bis hin zur einzelnen Palette ausgelegt. Mit der Ladungsvereinheitlichung werden überdies die Optionen für eine weitere Expansion vor allem multimodaler Containerverkehre weiter steigen. Bereits 2016 hat der Containerverkehr in der Binnenschifffahrt um 2,5 Prozent auf 2,5 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) zugelegt und zählt damit zu den Wachstumssegmenten des Verkehrssystems. Nicht selten ist bei Verladern und Logistikdienstleistern der Wille für eine Verkehrsverlagerung auf den Wasserweg vorhanden, aber es fehlt an Informationen über Lösungsangebote und Leistungskennzahlen. Das ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) als neutrale Non-Profit-Organisation hat daher ein spezielles Beratungsprogramm aufgelegt. Dabei berät das SPC, zeigt bewährte Lösungen auf und bringt die Akteure zusammen. Ein Angebot, das weitsichtige Logistiker nicht ungenutzt lassen sollten. Über SPC Das SPC ist ein nationales Center zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs, der Binnenschifffahrt und des Schienengüterverkehrs im Rahmen multimodaler Transportketten. Aufgabe des SPC ist die neutrale und kostenfreie Beratung von Verladern und Spediteuren. Im Vordergrund steht die Vermarktung der Potenziale der alternativen Verkehrsträger. Weitere Informationen unter www.shortseashipping.de.

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