Wolfsburg/Frankfurt. Der Börsenstart der VW-Lastwagensparte Traton ist durchwachsen verlaufen. Die Papiere der Lkw- und Bustochter starteten am Freitag an der Frankfurter Börse auf Höhe des Ausgabepreises von 27 Euro in den Handel. Zwar stiegen sie zunächst leicht an, gerieten dann aber unter Verkaufsdruck. Am späten Vormittag lag die Aktie bei 26,69 Euro.
Schon im Vorfeld lief es nicht so erfolgreich wie erhofft. Mit gut 1,5 Milliarden Euro flossen knapp 400 Millionen Euro weniger in die Kasse des Autobauers als ursprünglich maximal erhofft. Die Preisspanne hatte nämlich zunächst bei 27 bis 33 Euro gelegen. Am Donnerstagabend hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass der Platzierungspreis für die insgesamt 57,5 Millionen Aktien aus dem eigenen Bestand auf 27 Euro je Stück festgesetzt worden sei. Auch die auf dem Platzierungspreis basierende Marktkapitalisierung von 13,5 Milliarden Euro liegt am unteren Ende der ursprünglichen Spanne von 13,5 bis 16,5 Milliarden Euro. Der anfängliche Streubesitz von 11,50 Prozent entspricht hingegen den Planungen.
Zu Traton gehören die Marken Scania und MAN sowie die brasilianische Nutzfahrzeugtochter Volkswagen Caminhões e Ônibus. Das Unternehmen verkaufte im vergangenen Geschäftsjahr weltweit 233.000 Nutzfahrzeuge und erzielte einen Umsatz von 25,9 Milliarden Euro, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern lag bei 1,7 Milliarden Euro.
Im März noch hatte VW die Pläne wegen des damals schwierigen Marktumfelds vorerst auf Eis gelegt. Der Konzern wollte die Anteile an der Sparte mit den großen Nutzfahrzeugen nicht unter Wert abgeben. Aus Sicht der Beratungsfirma EY hat sich der weltweite Markt für Börsengänge nach einem sehr schwachen Jahresauftakt im zweiten Quartal deutlich erholt. Den Traton-Börsengang bezeichnete das Unternehmen am Freitag als den weltweit fünftgrößten seit Jahresbeginn. (dpa)