Duisburg. Obwohl die Duisport-Gruppe 2012 in Summe weniger Güter als Im Vorjahr umgeschlagen hat, zeigte sich Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG, zufrieden über den Geschäftsverlauf. „Trotz schlechterer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen 2012 konnten wir den Umsatz um acht Prozent steigern“, sagte Staake auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens. Der konsolidierte Umsatz betrug 149,8 Millionen Euro nach 138,4 Millionen Euro im Jahr 2011.Die Duisburger Hafen AG ist der Eigentums- und Mangementgesellschaft des Duisburger Hafens.
Angesichts der schwachen Konjunktur bezeichnete er auch die Gewinnentwicklung als „erfreulich“. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 4,3 Prozent von 27,8 Millionen Euro auf 29 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Ertragsteuern betrug 12,1 Millionen Euro und lag damit um 13 Prozent höher als 2011 (10,7 Millionen Euro).
Allerdings blieb der Hafen nicht völlig von der wirtschaftlichen Abkühlung verschont. Die gesunkene Nachfrage vor allem nach Stahl und Kohle machte sich in den Umschlagzahlen ausgedrückt in Tonnen bemerkbar. Diese waren um 1,3 Prozent rückläufig und sind von 64,1 Millionen Tonnen auf 63,3 Millionen Tonnen gesunken. Ein Grund dafür war auch, dass DB Schenker Rail in Duisburg einen Großauftrag für den Kohleumschlag verloren hat, der etwa eine Millionen Tonnen jährlich ausmacht.
Umschlag mit Containern um 4 Prozent gewachsen
Entgegengesetzt verlief der Umschlag mit Containern. Hier verbuchte der Hafen ein Plus von vier Prozent von 2,5 Millionen TEU (Twenty Foot Equivalent Unit) auf 2,6 Millionen TEU im Jahr 2012. Als Hauptursache nannte Staake die Akquisition neuer Kunden in der Kontraktlogistik und damit verbundene Containervolumina.
Auch für 2013 stehen die Zeichen in Duisburg auf Wachstum. Als Zielmarke nannte Staake die Wiederholung des Ergebnisses aus dem Jahr 2012, also ein Umsatzplus von acht Prozent. „Wir erwarten einen Umsatz zwischen 170 und 175 Millionen Euro, obwohl die Rahmenbedingungen alles andere als gut sind“, sagte Staake. Der Vorlauf der ersten drei Monate in diesem Jahr würde darauf hindeuten, dass dieses Ziel erreichbar sein. Noch stärker soll der Containerumschlag zunehmen. Hier erwartet Staake sogar ein zweistelliges Wachstum. Ursache sind Erweiterungen und Neukunden wie Audi: Der Logistikdienstleister Schnellecke nimmt im Sommer in Duisburg ein Hub für Audi in Betrieb, in dem Autoteile verpackt und für den Export über Antwerpen nach China, Indien und Mexiko zusammengestellt werden. Der Transport per Schiff soll dann laut Duisport pro Jahr 13.000 LKW-Bewegungen zwischen Duisburg und den Westhäfen einsparen.
Duisburger Hafen soll in der öffentlichen Hand bleiben
Staake nahm auch zu den Verkaufsabsichten des Bundes Stellung. Wie das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Duisburg ist der Bund ebenfalls mit einem Drittel an der Duisburger Hafen AG beteiligt und hat die Absicht geäußert, diese Anteile zu verkaufen. Derzeit, so Staake, würden die Gespräche noch andauern. „Wir gehen davon aus, dass der Verkaufsprozess bis Mitte des Jahres abgeschlossen werden kann“, sagte der Hafen-Chef. Und er bezeichnete es als derzeit wahrscheinlich, dass der Hafen in der öffentlichen Hand bleibt. Das könnte dann also darauf hinauslaufen, dass die Anteile des Bundes unter den bisherigen Anteilseignern aufgeteilt werden und damit der Hafen Rotterdam oder der Hafen Antwerpen, die auch Interesse signalisiert haben, nicht zum Zuge kommen. (cd)