Automobilbranche: Du, wir müssen reden

Die Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 war auch eine Krise der Autoindustrie. Der Absatz brach ein, selbst Konzerne wie GM und Chrysler gingen pleite. Vor allem aber traf die Krise damals kleine und mittelständische Betriebe. Risiken nicht einseitig wegdrücken Die Angst vor einer solchen Krise sitzt allen Firmen immer noch in den Knochen. Kein Wunder, dass sich viele derzeit nur vorsichtig über die Zukunft der Automobilindustrie äußern. Gleichzeitig werden erstaunlich oft Parallelen zu den Jahren 2008 und 2009 gezogen. Die anstehenden Herausforderungen in der Automobilindustrie und -logistik sind enorm: Brexit, Handelshemmnisse und vor allem das große Fragezeichen, wann und in welchem Umfang sich die E-Mobilität durchsetzen wird und welche Folgen das auf die befördernden Mengen hat - da rollt gehörig etwas auf die Automobilbranche und ihre Dienstleister zu. Damit diese gefährliche Gemengelage nicht zu einer Krise auswächst, hilft nur eines: Autohersteller, Zulieferer sowie Transport- und Logistikbetriebe müssen jetzt den engen Dialog suchen, sich regelmäßig über die Entwicklungen und Veränderungen austauschen. Und vor allem gemeinsam nach Lösungen suchen. Die viel beschworene Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Auftraggebern und Dienstleistern muss gelebt werden. Auch wenn die Bäume in der Automobilbranche in den kommenden Jahren wohl eher nicht in den Himmel wachsen, dürfen Auftraggeber ihre Risiken jetzt nicht einseitig an ihre Dienstleister wegdrücken. Dienstleister sind zwar bereit, Risiken abfedern zu helfen, das ist auch Teil ihres Geschäftsmodells. Es darf aber nicht zu ihren Lasten gehen. Fairness ist das Gebot der Stunde.