Bonn/Berlin. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) bedauert die Überlegungen der DB Cargo, ausgewählte Güterverkehrsstellen aus wirtschaftlichen Gründen zukünftig nicht mehr zu bedienen. Gleichzeitig eröffne der Rückzug jedoch Alternativen für private Anbieter von Schienenverkehrsleistungen, führte der Verband an. Die Gefahr einer Rückverlagerung von Gütern auf die Straße sieht der DSLV nicht. Schon heute biete der Markt mit Privatbahnen Alternativen für Spediteure und ihre Kunden, hieß es weiter.
Zahlreiche vom Rückzug der DB Cargo betroffene Gleisanschlüsse werden heute bereits von privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) bedient. Hier arbeiten Spediteure als Auftraggeber erfolgreich mit privaten Bahnanbietern als Auftragnehmer zusammen. Solange diese Güterverkehrsstellen nicht vollständig stillgelegt werden, könnten sie von Wettbewerbsbahnen weiter bedient und mit neuen Konzepten kundenorientiert und möglicherweise noch wirtschaftlicher betrieben werden, betont der DSLV.
„Dort, wo entsprechendes Frachtvolumen vorhanden ist, wird der Markt auch Spediteure und EVUs hinlenken, solange die Schiene dort noch physisch vorhanden ist“, zeigt sich Axel Plaß, designierter Vorsitzender des DSLV-Fachausschusses Schienengüterverkehr, überzeugt. „Wenn sich die DB jetzt auf ihr Kerngeschäft, also auf die Verbesserung ihres Service bei den verbleibenden Güterverkehrsstellen konzentriert und die übrigen Gleisanschlüsse von engagierten Wettbewerbern betrieben werden können, wird das Gesamtsystem Schiene gestärkt“, sagte er. Entscheidend sei nicht, wer eine Transportleistung anbietet, sondern vor allem, in welcher Qualität und zu welchem Preis. Hier könnte mehr Wettbewerb helfen. (sno)
DSLV: Spediteure profitieren vom Wettbewerb auf der Schiene
Der Verband sieht im Flächenrückzug der DB Cargo Chancen für private Anbieter von Schienenverkehrsleistungen.