Wien. Die Steuerung der City-Logistik wird immer schwieriger. In Wien diskutierten kürzlich Experten, wie der Güterverkehr im urbanen Raum künftig effizienter bewältigt werden kann. Das Problem dabei: Immer mehr Akteure agieren auf der gleich bleibenden Infrastruktur. Ein Ansatz, die Flut von LKW in den Städten einzudämmen, wären Lieferanten-Lagerlogistik-Zentren (LZZ) am Stadtrand nach dem Vorbild der Automobilindustrie, betonte Peter Sonnabend, Produkt-Manager bei DHL Forwarding in Deutschland. Das Konzept LZZ setzen in Deutschland nicht nur Autobauer, sondern auch Spitäler, Flughäfen etc. praktisch um. Das Prinzip der LZZ: Die Konsolidierung erfolgt außerhalb der Stadt, der Zubringerverkehr wird durch Bündelung in geordnete Bahnen gelenkt. Doch wer steuert die Bündelung der Warenströme in die Stadt, in denen die Stadtpolitiker wie beispielsweise in Wien zu immer drastischeren Beschränkungen für den Lkw-Verkehr tendieren. In Wien gelten rigorose Stadtlieferverbote zwischen 22 und 6 Uhr morgens. Dieses Verbot gilt auf rund 60 Prozent des Stadtgebietes. Ab 6 Uhr ist der „Teufel los“ und startet der Zulieferverkehr mit voller Intensität, was die Stadtverantwortlichen bereits darüber nachdenken lässt, die Geschäfte nur noch mit kleinen LKW beliefern zu lassen. „Wir müssen für die urbane Logistik neue Geschäfts- und Kooperationsmodell entwickeln“, ist Sonnabend überzeugt. Mit Straßenbahnen die Güter zu den innerstädtischen Geschäften zu bringen, sei schlichtweg utopisch, so die Meinung der Experten. Die letzte Meile erfordert einen Übergabepunkt an die Endzustellung. Dies erlaubt eine „kleine Konsolidierung“ auf einen neutralen Quartierzusteller. Beispiele dafür gibt es in zahlreichen Städten in Europa. (mf)
Diskussion: LZZ für moderne City-Logistik
Die Steuerung der City-Logistik wird immer schwieriger. In Wien diskutierten kürzlich Experten, wie der Güterverkehr im urbanen Raum künftig effizienter bewältigt werden kann